Wednesday, April 29, 2009

Der letzte Gast




Gerade hat er noch gezockt, und einen Moment später ist er verschwunden. Nichts ist von ihm geblieben, nicht einmal der Dreck, der wurde einfach weggewischt, als ob er nie dagewesen wäre.

Wa.

Monday, April 27, 2009

Streik 09


Foto: Schülerunion, Wien.

Die Schüler sind ernst zu nehmen. Gegen was sollen die denn sonst demonstrieren, als gegen die mindere Qualität von Schulen und die drohende Streichung der schulautonomen Tage?
Wie die Schüler und ihre Vertreter durch die sozialen Netzwerke äußerst kostensparend und zugleich effizient den Streik organisiert haben, ist tatsächlich vorbildlich. Eine Generation, die von außen betrachtet, eher durch Chillen und durch den sozialen Rückzug auf Internet-Freundschaften via „schülerVZ“ und ähnliches reduziert wird, steht sich plötzlich einen Vormittag die Beine in den Bauch und demonstriert. Das viel zitierte politische Desinteresse kann man den Gymnasiasten ebenso wenig nachsagen. 60.000 Schüler auf der Straße sprechen gegen dieses Vorurteil.
Die Frau Bundesministerin ist ja auch so ganz nebenbei für die Kunst zuständig. Sie sollte sich anschnallen, denn die nächste Demo könnte durchaus von einer großen kreativen Sprengkraft begleitet werden. Bis jetzt – und immerhin ist schon ein Drittel vom Jahr vergangen – fehlen die Subventionszusagen an die kleinen und mittleren Theater in Österreich. Die Kohle vom Bund ist jedoch maßgeblich daran beteiligt, dass diese Theater ihre Pforten öffnen können. Ich stelle mir das gar nicht so unlustig vor und einer neuen österreichischen Streikkultur entsprechend, wenn die Theater einen Schließtag einlegen und sich auf den Minoritenplatz begeben um Schmied live von ihrem Können zu überzeugen. Das hätte durchaus Charme und für Claudia Schmied wäre es auch nicht unpraktisch. Auf Theaterpremieren ist sie nur selten zu sehen und so könnte sie vom Balkon aus durchaus gelungene Darbietungen sehen.

wa.

Sunday, April 26, 2009

Millencolin in Graz


Seit 1994 sind die Schweden schon im Geschäft und werden gerne unter dem Sammelbegriff Punkrock schubladisiert. Das was am Gig in Graz zu sehen war, erinnerte aber eher an den Beginn des britischen Gitarren-Pops, an das britische Mod-Quartett „The Jam“ aus den späten 1970er Jahren. Zwei Gitarren ein Bass und viel Gebrüll. Die Melodien sind jetzt nicht wirklich neu, die Machart auch nicht, aber Spaß gemacht hat’s trotzdem – vor allem Mathias Färm auf der Stromgitarre zu beobachten, der mit kreisenden Armbewegungen a la Pete Townshend seine Gitarre behandelte. Nach einer guten Stunde war’s vorbei, ziemlich routiniert runtergespielt, aber wie schon gesagt, durchaus angenehm.
Das Orpheum war gut besucht, vielleicht auch weil die sehr reiselustigen Herren dieses Jahr nicht in Wien halt machen und so gut ein Viertel der Fans aus der Bundeshauptstadt kamen.

Wa.

22. Runde, Nachberichterstattung:

Mit dem Handy ausgestattet ging’s also zum Konzert der „Millencolin“, wo mich Haberer Kurt Gaulhofer aufgeklärt hat, dass die Jungs aus Schweden kommen und nicht aus den Staaten.
An der Straßenbahnstation der Dämpfer: Florian führt 1:0, aber immerhin hatten Starlight und ich noch eine gweisse Hoffnung, denn Weiz führte 1:0 gegen Hartberg. Der zweite Dämpfer bei der Ankunft im Orpheum: Hartberg hat in Weiz zum 1:1 ausgeglichen. Zur Not besorgte ich mir mein erstes Bier, aber nicht einmal das Hopfenkracherl konnte meinen Magen beruhigen. Das böse Gefühl, dass Hartberg gewinnen und wir verlieren würden, ließ mich bis zum Schlusspfiff der Partie nicht los. Das war eine Viertelstunde vor Schluss und dass wir in diesem Spiel kein Tor mehr zusammenbringen, war mir klar. Irgendwann muss ja eine Serie zu Ende gehen und 16 unbesiegte Runden sollte uns einmal wer nachmachen.
Die nächste Runde gewinnen wir auf alle Fälle mit 3:0 weil ja alle FC Kärnten Spiele dementsprechend strafverifiziert werden.

Wa.

Friday, April 24, 2009

Die 22. Runde: Hier regiert das SMS


Franz Krainer: Bildqualität seit 1902

Also, nach dem letzten Heimsieg gegen Allerheiligen war mir klar, ich muss nach St. Florian, was auch immer es koste. Immerhin geht es um die Tabellenführung. Und dann kam halt doch wieder etwas dazwischen: Heute schleppt mich Starlight zu einem Hardcore-Konzert ins Grazer Orpheum. Die Band heißt „Millencolin“, noch nie gehört, aber es wird schon passen. Die ersten Minuten werde ich noch am Liveticker mitbekommen, aber spätestens ab der 30. Minute wird das für mich ein Fußball-SMS Abend. Für Fans die zumindest öfters Spiele besuchen als durch Abwesenheit glänzen, ist das ziemlich in Ordnung. Herr Kurt G. übernimmt dankenswerter Weise die Regie in der SMS-Aussendung und ich leite natürlich weiter.
Übrigens, „Millencolin“ sollen sehr laut sein und das ist gut so. Ich stelle mir nämlich jetzt gerade eine ganz andere Situation vor. Ich sitze, mit meinem Blick aufs Handy gebannt, bei einem Klavierabend und springe fassungslos vom Stuhl, weil wir gerade ein wichtiges Tor geschossen haben, oder stampfe aufs Parkett, weil wir grad einen Penalty verjubelten. Mann, würden mich da die anderen Zuseher (verständlicher Weise) hassen und vermutlich für verrückt erklären und, na ja, irgendwann wahrscheinlich des Platzes verweisen. Die Rote Karte auf einem Klavierkonzert, das wäre natürlich auch nicht schlecht.

Wa.

Monday, April 20, 2009

Einen dawischt’s immer!




Nun, letztes Jahr im Frühsommer schien die Sonne über dem Belgrader Himmel noch sehr heiß, obgleich schon einige Gewitterwolken am Vormarsch waren. FC Red Star Beograd, der Europacup-Champion von 1991 war schon länger im Gerede. „Das Management ist korrupt, die Legionäre bringen’s nicht und die besten Spieler laufen der Mannschaft sofort weg, wenn sie’s nicht in die Champion League schafft“, erklärte mir Srdjan, Red Star Fan und Autor. Und klar, an den Spielerverläufen verdient haben vor allem korrupte Manager. Das kennt man ja von wo.
Dieses Sommergewitter hat sich nun in einen veritablen Orkan verwandelt. Der Standard berichtet in seiner heutigen Printausgabe, dass der Club vor der Pleite steht und nicht einmal mehr die Stromrechnung bezahlen kann. Jetzt gibt es Solidarabgaben von den Fans um den Club vor dem Konkurs zu retten.
Wenn das nicht hilft, wird’s für die Verantwortlichen gefährlich. Nach einem der letzten verlorenen Heimspiele haben aufgebrachte Fans die Fensterscheiben der Sportwagen ihrer Stars zertrümmert, das müsste als Warnung reichen.

Wa.

Kleiner Nachtrag: Heute morgen erreichte mich ein Mail von Srdjan. Die Situation in der sich Red Star befindet, mache laut Srdjan die ganze Stadt depressiv und verrückt zugleich, auch die Fans vom Kokurrenten Partizan wollen nicht wahrhaben, was mit ihrem "Geliebten Feind" (Derby-Zitat Kühnelt/Mörth) passiert. Es scheint, dass man Red Star bewusst in den Konkurs treiben will um ihn dann um ein paar lumpige Dinar wieder auferstehen zu lassen - ähnliche Situationen kennt man doch in Graz auch von wo.

Sve Najbolje Red Star

Saturday, April 18, 2009

Der Wettkönig.


"Hey, was geht ab? Wir holen die Meisterschaft, die Meister ...", intonieren die Fans bereits lautstark. Gegönnt sei es ihnen, aber aufgepasst: Den Schlachtgesang kupferte man bei Hertha BSC und die Jungs aus Berlin sind aktuell nicht mehr ganz genau auf Meisterkurs.


Sportwetten, das hat was. Bei meinen Großbritannien-Aufenthalten in meinen jungen Jahren teilte ich diese Leidenschaft mit der halben Insel, so schien es mir. Dann und wann wette ich auch heute noch gerne – und gewinne. Ich folge hier im Prinzip einer Intuition. Vor einigen Tagen fragte mich Starlight, wie wir denn gegen Allerheiligen spielen werden. Da in dem Moment, unser Auto mit eingerechnet, drei rote Autos in einer Schlange fuhren, war mir klar, dass wir 3:0 gewinnen werden. Ein weiteres Indiz dazu war, dass wir auf Grund einer Chaos-Situation drei rote Schals ins Stadion genommen haben, anstatt zwei. Also wieder einer zu viel. Immer die drei. Und tatsächlich haben wir mit 3:0 gewonnen, schlussendlich durch ein Goal von Andreas Bernhart in der 93. Minute, da der Allerheiligen Keeper Mario Rinnhofer den Ball einfach nicht unter Kontrolle bringen konnte. Einzig zu wetten habe ich dann doch vergessen. Na ja, Hauptsache ein Sieg gegen den „Angstgegner“.

Friday, April 17, 2009

Die 21. Runde und der Angstgegner.


GAK-Vorstandsmitglied Michael Gaisbacher befragt seinen kleinen Finger und der antwortet ihm: "Heute gewinnt der GAK mit 2:0."


"Mannschaft, gegen die man sich in der Vergangenheit trotz erwiesener Überlegenheit (tabellarisch, spielerisch) oft schwer tat, vielleicht sogar verlor; Mannschaft die einem nicht liegt." So definiert das große Fußballlexikon den Begriff "Angstgegner" (Hrsg. B. Rohr, G. Simon)
Einer unserer "Angstgegner", sofern man die überhaupt haben darf, wenn man aufsteigen will, ist der SV Allerheiligen. Die Vorgeschichte dazu: Als der GAK von der 1. in die 3. Liga zwangsabsteigen musste, spielten "die Roten" im ersten offiziellen Spiel auswärts, gegen Allerheiligen. Man hatte dort zwar das Cup-Spiel eine Woche zuvor im Elfmeterschießen gewonnen, doch das Auftaktspiel in der "Regionalliga Mitte" verlor der GAK dann doch mit 1:2. Das mag am "kleinen" Platz in Allerheiligen liegen, der, für die Regionalliga zulässig, kleiner Maße als ein "normaler" Fußballplatz hat, vor allem jedoch an unserer Mannschaft, die in Wahrheit einige Wochen zuvor nicht einmal wusste, ob es sie zu diesem Zeitpunkt noch geben wird. In der Herbst-Saison setzte es im Heimspiel gegen den SV Allerheiligen noch eine 0:1 Schlappe. Auch heuer reichte es im Spiel Auswärtsspiel nur zu einem 1:1.
Zusätzlich dazu ist der SV Allerheiligen erst am 10. Tabellenplatz wiederzufinden, dem gegenüber wir 3. sind. Vom Papier her müsste das eine klare Angelegenheit werden und Angstgegner hin, Angstgegner her, drei Punkte müssen es heute werden!

Auf die Roten!

Wa.

Monday, April 13, 2009

20. Runde und das Leben ist für einige Tage verpfuscht



85. Minute und ein Elfer gegen die Roten. Das Netz bauscht und es steht 2:2. Ausgleich. Ja, was soll man dazu noch sagen? Gut, wer nach Minute 4 schon mit 0:1 in Rückstand liegt, darf sich nach 90 Minuten über ein 2:2 net beklagen. Aber trotzdem, 5 Minuten vor Spielende darf man sich halt auch in keine elfmeterverdächtige Situation drängen lassen. Und überhaupt …
Das Positive vielleicht in den Vordergrund stellen, immerhin nur noch 2 Punkte Rückstand auf Hartberg – wenn nur die Hummeln im Bauch net wären, andere sprechen von einem gärendem Gefühl im Bauch, andere wiederum von einem Loch im Bauch, das kann bis zu Magenkrämpfen führen. Wieder nur so ein halb befriedigendes Wochenende. Klar geht sich das aus, irgendwann muss sich das ja ausgehen, warum also nicht dieses Mal? Und trotzdem. Diese Ohnmacht am Sonntag, die erst wieder am Montag abnimmt, wenn der Alltag einkehrt, sich am Mittwoch neutralisiert, am Donnerstag in eine leichte Euphorie wandelt und am Spieltag so auf kalt warm, zwischen Hochgefühl und Verzweiflung kippt und plötzlich beim Anpfiff wie wundersam verschwindet, ja das ist Fußball und genau so muss es sein. Manchmal kriegt man als Fan alles und weiß mit dem Glück nichts anzufangen, als ob ein bisserl was fehlen würde, so ein Wehrmutstropfen, wo man dann so ganz zufrieden sagen kann, na ja, so ganz perfekt war’s also doch nicht. Irgendwie scheint es die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren zu sein, die einem am Ball dranbleiben lässt.

wa.

Saturday, April 11, 2009

Eier gegen Unterschriften?



Das Bild gefällt mir nicht. Die FPÖ holt sich vor einem Grazer Hofer Markt Unterschriften ab – für welche Aktion auch immer. Man quatscht Menschen an, die vom Leben benachteiligt sind und für die Unterschrift (oder auch ohne) gibt’s dann ein Osterei.

Wa.

20. Runde GAK : SAK Klagenfurt



Das Schöne am Fußball ist, dass es ungeschriebene Gesetze gibt, die sogar noch in den Bezirksligen ihre Gültigkeit haben. Beispielsweise der Trainereffekt. So konnten gestern die vom Tabellenplatz her aussichtslosen Bad Ausseer den Tabellenführer TSV Hartberg 2:1 besiegen. Auch die Sturm Amateure haben gegen den SV Allerheiligen nur ein Unentschieden erreicht. Was heißt das nun? Bei einem Sieg heute gegen den SAK in Klagenfurt, zieht der GAK mit dem Tabellenführer Hartberg gleich. Falls nicht auch noch ein ungeschriebenes Gesetz in Kraft tritt: Dass Chancen, die einem auf dem Tablett serviert werden, ungenützt bleiben. Mal schauen!


Wa.

Monday, April 06, 2009

Kurt Palms Post aus Hongkong





Hallo Martin,

während eines Spaziergangs in Hongkong fanden wir glatt ein Geschäft
von Dir. Wusste gar nicht, dass Du nebenbei mit Klamotten handelst ...

Sei gegrüßt

Kurt


Lieber Kurt,

danke für deinen aufmerksamen Blick. Tja, die Modekette in Hongkong, auf die mich bereits Christof Huemer hingewiesen hat, hat leider nix mit meiner Familie zu tun. Sonst könnte ich ja "noch" riskantere Kunst betreiben. Japanisch sind bei mir maximal meine Augen, die bei stickiger Luft sehr schlitzig werden können ...

Be Grü

Wa.

Der Fan?



Thilo Bock gibt auf dem Klappentext seines Romans seine Homepage bekannt. Man geht also drauf und klickt pro forma seine E-Mail an. Es erscheint in der Betreffzeile automatisch das Wort „Fanpost“. Für einen unbekannten Autor doch ziemlich gewagt. Als ich letztens diese Gegebenheit ein paar Freunden in Krems erzählt habe, haben wir ziemlich gelacht. Und trotzdem hat er, Thilo Bock, ein ganz gutes Buch geschrieben: „Die geladene Knarre von Andreas Baader“
Der heiße Sommer in Berlin 2005. Kanzler Gerhard Schröder stellt die Vertrauensfrage und Neuwahlen stehen vor der Tür. Drei Studenten, Rieke, Sebastian und Leander befällt das unbändige Gefühl, Geschichte schreiben zu müssen. Plötzlich taucht die vermeintliche Knarre von Andreas Baader auf. Und mit ihr Probleme. Ein prominenter Politiker muss weg. Am besten der Kanzler.
Fein geschrieben, ganz locker, schöne Erklärungen einer Generation. Aber ist man deshalb gleich ein „Fan“? Ne.

Hier nun zur Fanpost

Wa.

GAK – FC Wels: 4:1



"Little Reds" - Fannachwuchs bei den Roten.


Ja, was sagt man dazu. Gewinnt man gegen den Angstgegner FC Wels 4:1, gewinnt der direkte Kontrahent Hartberg 4:0 und liegt noch immer drei Punkte vor den Roten. Dazu gewinnen die Sturm Amas mit 1:0. Es bleibt also beim dritten Platz in der Tabelle. Aber zumindest hat sich eines rausgestellt, (siehe Kommentare, letzter Blog): Wenn Haubentaucher und Wa. nicht vor Ort sind, scheint’s mit dem Gewinnen leichter und höher zu gehen.
Detail am Rande: Auch die Youngsters kommen zu den Roten zurück. Hier am Bild das Transparent der „Little Reds“.

Rote!