Wednesday, February 13, 2008

90 Minuten


90 Minuten sind fast zu schnell herum, kann man zu dieser Idee nur sagen. „90 Minuten“ Literarische Fußballeckerbissen in Echtspielzeit, heißt die Fußball-Hörspiel-CD vom Eichborn Verlag. Soviel einmal eingangs Werbung.
Zwei CDs, jeweils 45 Minuten inklusive Nachspielzeit. Nachdem man einmal den Kulturschock verkraftet hat deutsche Schauspielerstimmen zu Fußballtexten zu hören, mit dem für uns gewohnten Hangover zur Österreichischen Sprache leicht ungewohnt, läuft es sehr flott. Natürlich sind auch Standards im Programm: Karl Valentis „Fußball-Länderkampf“ oder Ödön von Horváths „Legende vom Fußballplatz“ in der 90 minütigen Spielzeit zu hören, aber auch viele neue Texte. Hier eine kleine Auswahl.
1. Halbzeit: Karen Duve, die als deutsche Frau einen „netten“ Pub-Besuch in England anlässlich des WM-Halbfinalspiels England-Deutschland 1990 schildert (Deutschland gewinnt!). Auch toll, schon fast heimelig, Klaus Theweleit, der einen Text über das Kicken in der Nachkriegszeit bring. Fazit: Fußballspielen war in Summe effizienter als Schädel einschlagen.
2. Halbzeit (die zweite CD) mein Lieblingstext: „Listen to Arminia“ von Philipp Köster. Armina Bielefeld das Pendant zur Admira Wacker (im steirischen Fußball will ich wirklich nicht so genau suchen …) sehr genial! Eine Hymne auf Armina, frei nach dem Motto: Der Verein ist uns gegeben, es hilft einmal nichts. Auch schön, der Deutsche Shooting Star des gepflegten Mittelstands: Frank Goosens, der ausgerechnet im Sturm und Drang mit Freunden ein paar Mädels einlädt um, tja, das 1:0 der Deutschen gegen Österreich bei der WM in Spanien, das Unspiel schlechthin und dementsprechend schlecht ist es auch der gemischten Runde gegangen.
Eines vielleicht noch: Handkes „Angst des Tormanns vor dem Elfmeter“ kam zumindest 3-4 Mal im Zitat vor.

Tja, das war jetzt lang, gell? Hm, da kann man nix machen, das ist halt so. Für die Freunde „I-K-B“ (Initiative Kick & Bildung) gibt es bis zur EM noch mehrere Kick-Büchl-Tipps. Man ist versucht nur gute Büchln vorzustellen, weil mieses Zeug gibt’s mehr als miese Schüsse,

also, kick off, wa.

Monday, February 11, 2008

Erich & Erich




Dieser Blogg sollte eigentlich mit dem Bild von Erich & Erich beginnen, zwei waschechten Burgenländer Winzern, der Vater und der Sohn, aber vermutlich hat schon der Urahne der Familie Kroyer Erich geheißen, denn seit 1750 gibt’s diesen Hof schon. Aber mit dem Familienfoto is nix worden, weil da waren halt die scheiß Batterien aus, so sorry.
Auf die Frage ob man die paar Botteln Wein auch mit Bankomat blechen kann, lächeln sie süffisant, auf die Frage ob sie eine Homepage haben, schauen einen Erich & Erich leicht schräg an. Für was eigentlich? Die Leute läuten eh an, wenn sie was brauchen und ein Telefon gibt’s ja auch noch – in diesem Jahr waren wir die ersten Fremdkunden, die ersten die also anläuteten, was den Winzer im Grunde gleich noch sympathischer macht.
Nix gegen die Weinbarone der Region, aber dieser Weinkeller ist ungeschönt. Im Hintergrund steht die Wäschespinne, vorne läuft die Katze herum, und unter 50 Flaschen Abnahme wird noch per Hand (siehe Bild) etikettiert. Keine falsche Idylle, sondern Tatsache.
In dem Sinne stimmt aber auch Preis & Qualität. Der großartig herbe Rheinriesling kostet z.B. 2,20 Euro pro Liter und der feine Chardonnay in der gleichen Füllmenge 2,30 Euro. Damit das aber so bleiben kann, sollten Sie aber doch einmal bei der Familie Erich & Erich Kroyer auf dem Schatzentalerhof vorbeischauen.

Und so geht’s zum Hof: Von Graz aus von der A2 bei Wiener Neustadt in Richtung Eisenstadt abfahren, dann bei Eisenstadt vorbei immer in Richtung Neusiedl/See. Kurz davor kommt Winden am See. Gleich nach der Ortseinfahrt rechts abbiegen, ein Mal Gas geben und schwubs ist man dort. Für meine Freunde aus Wien: Ostautobahn, dann nach Neusiedl und von dort die Bundesstraße entlang nach Widen. Für die Adressenfetischisten: Schatzentalerhof, Familie Erich Kroyer, Hauptstraße 14 Widen am See. Quality since 1750.


Euer Wa.

P.S. Erich ist SCR Fan - burgenländerisch geht's im Grunde nimmer.

Monday, February 04, 2008

Steiger III mit Martin Amanshauser




Einmal noch erleben Sie diese zwei Herren (Christof und Martin G., die netten Herren auf dem Bild auf ihrer Talk-Tournee in Thailand) in ihrer charismatischen Literaturtalk-Reihe „Steiger“. Wenn Sie nun glauben, dass mir das peinlich ist, mich so lobend anzukündigen, dann muss ich Sie leider enttäuschen. „Wir sind wirklich gut!“, das haben uns nicht nur potentielle Lügenschüppel gesagt, sondern auch Menschen die Wahrheit kund tun. Also hat es wenig Sinn tiefzustapeln – wäre ja auch nicht vorteilshaft könnten Sie einwerfen. Gebe ich Ihnen recht, wäre auch nicht vorteilshaft. Da dieser Literaturtalk namens „Steiger“ immer ein Dreier ist, also sich auch ein Gast hinzugesellt, ist dieses Mal Martin Amanshauser eingeladen, der Wiener mit Salzburger Wurzeln, seines Zeichens heute nicht als reiner Literat, sondern als Reisetalker, der da ein reicht nettes Biachl geschrieben hat, und dieses lautet: „Logbuch Welt“.
Aber da Sie eh nicht kommen, sage ich Ihnen wo und wann wir unseren Gig haben, könnte ja sein, dass Sie eine passende Ausrede parat haben müssen: Heute, am 04. Februar, Literaturhaus, Elisabethstraße 30, 20:00 Uhr. Ein Alibi wäre aber auszuverhandeln. Alles klar, na bestens

Euer Wa.