Monday, September 22, 2008

Nachahmungstäter!



Strache goes Joker?

BMI Profiler Thomas Müller würde hier wohl eindeutig von Nachahmungstäterschaft reden. Vor rund 2 Wochen erregte (belustigte) es die Grazer Gemüter: SP-Spitzenkandidat Werner Faymann wurde in einer flächendeckenden Plakat-Aktion als „Joker“ „verschönt“. Nun ist scheinbar sein Gegenüber aus der FP, H.C. Strache, an der Reihe, gestern fotografiert im Grazer Arbeiterbezirk Eggenberg.
Vielleicht dazu noch ein kleiner Gedanke: Der wahre Star in den Batman Filmen ist doch immer der Joker. Sehr unangenehm zu denken, dass nun der rechtspopulistische Spitzenkandidat der Publikumsmagnet ist. Mitunter eine Beleidigung für den Film-Joker. Starlight and Wa. haben den Original-Joker Heath Ledger in „The Dark Knight“ gesehen und der war phasenweise bestechend gut. Übrigens, bis jetzt hat noch kein Politiker Batman-Ohren raufgesprüht bekommen. Der Retter in der politischen Not lässt also auf sich warten.

Waman

Saturday, September 20, 2008

Hauptsache noch nicht ganz erwachsen.




Irgendwie wollte ich das schon immer (stimmt nicht, die Idee ist mir erst beim Fotografieren gekommen): Ein Schafsfell auf dem Lesesessel und ein Buchcover darauf abfotografieren, wo Schafe auf einer Weide stehen. Das hat etwas von einem Anfang und einem Ende.
"Du wirst schon noch sehen wozu es gut ist.", so heißt Peter Comerons neuer Roman. Hübscher Titel, bricht endlich aus dem "2 bis 3 Wort-Titel-Dreck" aus. "Ihr werdet schon noch sehen …" - das hat Stil. Nicht ganz stilsicher dazu die PR, die da gleich einen neuen Fänger im Roggen sieht (gähn …), aber Schwamm drüber, das Büchl ist zu gut!
Also, Cameron legt er eine unterhaltsame und zugleich sprachlich gelungene Erzählung vor. James, ein Junge in den besten Jahren, soll nach der High School auf die Universität von Yale geschickt werden. Seine Eltern haben das schon ziemlich spitzenmäßig geplant, einzig, der Bub will nicht! Wie das halt so ist in dem Alter, will der Junge überhaupt nichts, außer sich ein bisschen besser kennen zu lernen. Die Gleichaltrigen findet er öd, seine ältere Schwester ein unnötiges Übel und die Stadt New York verliert in den Augen des Jungen jeden Glimmer. Eine juvenile Depression regiert ihn, und trotzdem muss das Leben Tag für Tag weitergehen. Tja, irgendwann wird man dann so etwas wie erwachsen – bei Cameron passiert das auf 252 Seiten, dazu die kleinen Nebenbewegungen, der sehr differenzierte Blick aufs Banale, in Summe ergibt das Literatur.
Kluge Fragen stellt der Junge, führt seine Eltern regelmäßig aufs Glatteis und bringt seine Therapeutin schon mal ins Schwitzen. Parallel dazu wächst im Jungen ein Unmut der die Depression in Aggression umschlagen lässt. „Da war noch etwas anderes in mir, etwas Hartes, Eigensinniges, und das war gemein“, so die Beschreibung des Ich-Erzählers über seine Befindlichkeit. Widerstand also, sehr schön wie Peter Cameron hier die Links offenlegt, die den Jungen zum Verweiger des geistlosen Alltags machen. Der einzige Hoffnungsschimmer scheinen seine Großmutter und die Menschen im Mittleren Westen zu sein. An einem beschaulichen Leben, von dem man kein Teil ist, scheint man sich immer gut orientieren zu können. Das klingt nun vielleicht zynisch, doch funktioniert dieser Trugschluss ein Leben lang, bei James zumindest so lange, bis er erwachsen wird.

also auf zur Bestellung, oder in den Buchladen,

Wa.

Tuesday, September 16, 2008

Ätsch!



Tja, und wer stopft nun die Löcher?


War zwar nicht schwer zu erraten, aber ich hab das schon immer prophezeit: Die mit Irrsinnskapital verluderte UEFA Champions League frisst sich selbst. Dass die AIG, der größte Versicherungsanbieter der USA tscharie geht, also in den Konkurs schlittert, färbt auch auf den Fußball ab, denn so nebenbei ist der Konzern der Trikot-Sponsor von Manchester United. Die zugesagten Mittel von 20 Millionen Euro könnten für United sehr schnell nicht mehr als ein wertloses Blatt Papier sein, natürlich wird alles be- und versichert sein, aber vielleicht hat man ja die Versicherung mit der eigenen „Haus-Versicherung“, der AIG, abgeschlossen. Könnte ja sein, oder? Wie spielt man dann in der Champions League, wenn die Vereine plötzlich auch vor dem Konkurs stehen? Konkursmasse gegen Konkursmasse oder heißt die Begegung Masseverwalter vs. Masseverwalter? Dass es hier ausgerechnet einen englischen Traditionsverein dawischt, ist auch nicht schwer verwunderlich. In der englischen Premier League sind von 20 Vereinen noch ganze 4 in englischer Hand, das haben mir letzten Sommer 2 Jungs aus Leeds "durchgerechnet".
Auf alle Fälle können Michel Platini und Co bald schon eher schweißtreibend vor den Finanznachrichten sitzen, als sich einen Kick der (fast)immer gleichen Mannschafften in der Königsklasse zu gönnen.
be Grü
Wa.

Saturday, September 13, 2008

Eingeschlafene Auslagen in Graz 1



Der English Bookshop in Graz



Roddy Doyles "Paddy Clarke ha ha ha" aus dem Jahre 1993


Ja, vor 1000 Jahren, als ich selber noch die Schulbank drückte, schlürfte ich einmal im Jahr in den English Bookshop am Tummelplatz um mir so irgendein dünnes, feines Heftchen aus dem Regal zu zupfen, wo ein fetter Schmöker so nach dem Reader’s Digest Prinzip auf 30 Seiten zusammengeschmolzen wiedergegeben wurde. Das Referat war also gerettet, das fette Buch musste nicht gelesen werden.
Seit einigen Jahren ist der Buchladen total eingeschlafen, zumindest was die Auslagen betrifft. Ausgebleichte Buchcovers von Paul Austers „Timbuktu“ aus dem Jahre 1999 oder Roddy Doyles „Paddy Clarke ha ha ha“ aus dem Jahre 1993 (!!!) sind nicht mehr zwingend aktuell. Erstaunlich, wenn man denkt, wie Amis und Brits mit Merchandising Dreck herumwerfen. So etwas findet man dann halt doch wieder nur in der größten Kleinstadt Mitteleuropas. Die kleinste Großstadt würde sich das nicht erlauben – zumindest nicht im Zentrum.

Euer Wa.

Friday, September 12, 2008

Familie Penner III - zensuriert!



Familie Penner Teil 3, ein Fall für die Zensur.

Vielleicht nicht die ganze Familie Penner, aber das Plakat, das Sie hier abfotografiert sehen. Wir haben hier die Köpfe der Familie Penner auf einige indische Kamasutra-Szenen gesetzt. Aus gutem Grund, denn die Familie Penner hat sich Indien in den Kopf gesetzt, und bei so manch Familienmitglied gedeihen gar wunderbar die Schmetterlinge im Bauch, so heißt der dritte Teil auch folgerichtig „Liebe tut weh“.
Zurück zum Kamasutra-Plakat: „Geht nicht!“, meint das beauftragte Werbeunternehmen, „Ist sittenwidrig“. So. Die Zeichnungen sind über 1000 Jahre alt, wenn nicht noch älter, sind schon längst anerkanntes Kulturgut und mit Verlaub haben die mit Pornografie weniger zu tun als eine Aktzeichnung. Hm. Wir dürfen also nicht, wir sind sittenwidrig. Rechte Parteien dürfen mit ausländerfeindlichen Parolen den Wahlkampf bestreiten, das geht schon – ist nicht einmal verfassungswidrig.

Friday, September 05, 2008

Ground Power!



Wahlkampf und keine Partei hat wirklich Saft in den Eiern. Ich fühle mich von den Jammerlappen die sich zur Wahl stellen so fassungslos verarscht. Der niedliche Faymann, der katholische Molterer, der gscheite Van der Bellen, der Rotzbua Strache, der ausgelutschte Haider, die wehleidige Schmidt – und leider kommt keiner, der diese GROUND POWER besitzt und diesen ganzen Scheißhaufen wegpustet!