Tuesday, October 25, 2011

Cool ab 50.

Alt, aber bewährt: Johan Galtung (Foto: M.G. Wanko)

Elevate: Das Festival der Fragen ...
Eine turbulente Woche: Als erstes wurde das „Elevate Festival“ im Grazer Dom im Berg eröffnet. Hier am Foto der Star des Abends, der „Alternative Nobelpreis-Träger“ Johan Galtung. Moderiert haben den Abend Mark Stevenson und Robert Stachel, der eher farblos blieb, von Mascheks medialen Schenkelklpf-TV-Kommentare hat man sich durch die Jahre doch schon abgehört. Interessanter schon der britische Co-Kommentator, Mark Stevenson, selbst ein „gnadenloser Optimist“, fragte, welche Visionen das Publikum hätte. Ein Mädchen fragte relativ besorgt, wie man so ein großes Festival wie dieses finanzieren kann. „Durch viel, viel Arbeit im Vorfeld!“ haben die Veranstalter die Frage schon in der Begrüßung beantwortet. Eine andere Besucherin wünschten sich ein Afrika ohne westlichem Einfluss, (und was ist dann mit den NGO’s, hm?) und wiederum eine andere Besucherin wünschte sich, dass aus Dreck sinnvolles recycelt wird, und das am besten auch in der 3. Welt die Firmen dazu erbaut werden. Hm, na ja, ja eh! Dabei wäre ein Wunsch wirklich naheliegend: Bitte für das nächste Jahr für Simultanübersetzungen sorgen! Ist ja sehr viel Englisches Zeug dabei.

Wenn die Blumen den Künstler fast überragen, dann ist er wichtig! (Foto: M.G. Wanko)

Oswald Oberhuber hat nen Strauß!
O.k., den hat seine Frau, Freundin, was auch immer, bekommen. Ossi stellt in der Grazer Galarie am Tummelplatz, in der Raiffeisen-Landesbank Steiermark aus. Hauptverantwortlich dafür zeigt sich RLB-Private-Banking Chef Stefan Tschichof, Banker und Kunsthistoriker, eine Mischung die es öfters geben sollte! Also Ossi kam, grinste verschmitzt wie ein Kobold und meinte, das Leben sei erträglich, das Malen gut. „Eigentlich passt ja alles, solange man nicht Rektor ist!“ Sofort sah man RLB-General Markus Mayr im vorzüglichen Katalog, vom Galeristen Gerhard Sommer gestaltet, blättern. Und siehe da: Herr Oberhuber war gleich zwei Mal Rektor auf der Angewandten. Ist ja geil. Die rosarote Torte dies zu Ossis 80er gab, war übrigens auch net ohne! Ossi dazu: „Bin ja eh schon fast ein Grazer“. Na bitte!

Stephan Eibel Erzberg (rechts), Joe Strummer (links) Foto: MG Wanko

Stephan Eibel Erzberg: Heimgekehrt!

Wenn schon nicht Grazer, dann zumindest einen waschechten Steirer haben wir nun zu bieten. Seine Eminenz Stephan Eibel Erzberg ist nach Eisenerz zurückgekehrt. Hält ers hier nicht mehr aus, fährt er retour nach Wien und umgekehrt. Viel gibt’s über den Mann zu berichten, der den Erzberg mit sich trägt und nicht nur im Namen. Die Erzberg-Jungend war Arsch, Überlebensstrategie war wie folgt: „Lern schnell laufen, verlieb dich, werd Dichter und hau ab!“ Jetzt ist er wieder da, mal schauen, wie lange Eisenerz noch steht! Seawas und willkommen zu Hause, du alter Sack!

Für die die seine Eminenz noch nicht kennen, täte es hier einen Link geben:


Wer nicht lesen will, muss glotzen, weil dem Herrn Anatol Mutri Straub-Stauperl (AMS), dem legt jeden Donnerstag Stephan Eibel Erzbgerg seine Gedichte in den Mund.

Mutris Wöd

Tuesday, October 18, 2011

Im Salon d'amour in Bregenz.

"Sono Silvio, sono Berlusconi ..." (c) Foto D. Wanko 

Mensch, Mensch, Bregenz! Immer wenn ich rauskomme, tolle Sache. Dieses Mal „Salon d’amour“, ein Projekt von Martin Gruber und seinem „aktionstheater ensemble“ in Zusammenarbeit mit der Stadt Bregenz im Bregenzer Magazin4. Volles Haus und Unterhaltung auf schillernder Ebene. Si.Si., Kaiserin von Europa unterhielt sehr gut die Menschen, dazu softer Sound von der knalligen Boygroup, nein, scherzo piccolo, von der wirklich sehr kraftvollen Jungs-Band „Result of Boredom“, die bei ein bisschen Langweile mehr noch einen Zahn zulegen werden. Dabei waren noch viele, viele andere, unter anderem Anna Kaiser, Franz Paul Hammling, Ena und Emily Smejkal. Martin Gruber zitierte zwischendrin sehr schön aus Graf Mensdorff-Pouilly Interviews. Meine Wenigkeit war u.a. als bewusst unterkühlter Silvio Berlusconi und als „Badewaschl von Ottakring“ unterwegs. Tragisch-witzig: Als Silvio hat man immer eine Hetz, ob man nun will. Oder nicht.

Und hier geht’s nun zum aktionstheater ensemble: und dem Salon d‘amour

Wa.

Tuesday, October 11, 2011

Post von Caro!

Kunstfoto. (c) M.G. Wanko

Ich habe noch nie Post von Caro bekommen. Caro heißt in Wahrheit Caroline, so sagt es zumindest die Internetadresse. Caroline Loffler, eine Hotmailadresse, also im Prinzip unauffällig.

Caro teilt mir mit, dass sie gerade im Internet recherchiert: Hey, ich habe gerade im Internet nach der Herkunft meines Geburtsnamen gesucht und bin auf deine seite gekommen.“ Das finde ich sehr ok, weil es viele Wankos auf der Welt gibt, laut Facebook sollen wir ja ein umtriebiges Völkchen sein und bei Caros Recherche kam sie halt auch auf mich.

„Du heißt genau so wie mein Bruder. Ist irgendwie witzig.“ Also heißt Caros Bruder Martin G. Wanko und lebt in Russland, Weißrussland, Sibirien, muss vielleicht bald große Kälte leiden, und zwingt seine Schwester Caro in die Mail Offensive. Vielleicht mag sie aber ihren Bruder, den russischen Martin G. Wanko, und findet mich auch nett, kann ja sein.

„Nun da ich auch sehr entfernt ( irgendwie Cousinen und Cousins meines Vater´s, der in Znaim geboren ist) Verwandtschaft in Österreich habe, fand ich es spannend.“ Ok, jetzt muss ich revidieren. Sorry Caro! Du kommst aus Tschechien, und fürchtest dich vielleicht auch ein wenig vor Putin und seinen Oligarchen. Znaim kenne ich ein bisschen hab mir dort schon ein paar Kisten Bier gekauft und der Znaimer Rostbraten ist auch ein Gedicht. Wo waren wir gerade? Ach ja, deine Tanten und Onkeln kommen aus Znaim, Altösterreich, ich verstehe, finde ich spannend so wie du :-).

„Im Übrigen finde ich auch das du meinem Bruder etwas ähnlich sieht. Kann aber auch an meiner Voreingenommenheit liegen.“ Huch, jetzt bin ich aber erschrocken. Ich habe ich Tschechien einen Doppelgänger mit gleichem Namen und gleichem Gesicht, na Sapperlot! Mein Großvater wird wohl nicht, auf seinen Feldzügen im WK 2 - aber so weit denke ich jetzt einmal nicht! Aber dass du hier „voreingenommen“ bist, finde ich traurig, weil „voreingenommen“ bei uns meist nicht im positiven Zusammenhang gebräuchlich ist. Wer weiß, was dir dein Bruder schon alles angetan hat, Brüder können sehr böse sein. Ich bin es aber nicht, ich bin kein böser Mensch.

„Das Internet ist doch mal für was gut!“ Ja, das finde ich auch, da hast du ganz recht. Aber nun mal ehrlich, was willst du? „Falls du irgendwas über die Bedeutung unseres Nachnamens weißt, ich bin dankbar für Hinweise. Wünsch dir was, Caro.“



Also Caro, die Wankos sind sehr tschuschig, kommen aber ursprünglich aus Südtirol. Stammen dort vom Wank ab, das war im Mittelalter ein grasiger Hügel. No jo: Den „Wank“, den hat man in der Sprache dann vergessen, die Wanks, Wanker und Wankos sind dafür von Südtirol in alle Tschuschenländer dieser Erde ausgewandert, bishin in die Vereinigten Staaten. Die Wankos sind voll abgetschuscht also, ich hoffe du bist jetzt nicht enttäuscht.

Nun, ich bin mir sicher, dir weitergeholfen zu haben, liebe Grüße an deinen Bruder, vielleicht kannst du mir ja von ihm ein Bild zukommen lassen, will ja wissen wie mein Doppelgänger aussieht. Dass du nun Loffler heißt, finde ich wirklich schade, reklamiere doch Wanko in deinen Namen hinein, das wird dein Alter schon verstehen.



Ansonsten, die besten „voreingenommenen“ Grüße,


Wa.

Monday, October 10, 2011

Enrico feierte seinen 30er!

Der bunte Hund der Holding Graz, Enrico.


In einem sehr gut besuchten St. Leonhard Stüberl in Graz feierte der stadtbekannte (positiv!) Enrico Radaelli vergangenen Samstag seinen 30er. Getränke super, Schweinsbraten auch super, Stimmung sehr geil! Für den Talk am Rande reicht es ja trotzdem: In seinen Träumen kreise er ja nachwievor wie ein Falke ums Rathaus, hat er mir anvertraut, denn irgendwann plane er sein großes Rathaus-Comeback: „Wenn die Martina die Kultur, die Geriatrie und den Gartenbau übernimmt, dann bin ich nicht mehr zu stoppen!“ Ja, so ist er der Enrico. 30 Jahre jung und noch immer voller Ideen. Passt so!

Wa.



Wa.

Graz Marathon, wir waren dabei!

Klatschen kann er auch, der Wa. Foto (c) W. Kühnelt

Ah ja, und dann ist Wa. auch noch Marathon gelaufen, Halbmarathon. Anständige 2 h17 min sind’s geworden, vielleicht wär’s auch ein bisserl flotter gegangen, hätte der Wa nicht noch eine GAK-Fahne übers Ziel schleppen müssen. Aber no fun, no run! Die Platzierung ist durchaus historisch: 1945.

Wa.

Hurra, das GAK-Fanzine ist da!

4 EUR für 87 Seiten, das ist schwer ok!

Kurz zum offiziellen GAK-Fanzine „rot und weiß“. Es schaut nicht aus, wie die üblichen kopierten Fanheftln, es ist also unserem Verein mehr als würdig. Gut formulierte Texte mit hohem Informationsgehalt treffen auf literarische, essayistische oder einfach klasse Fan-Texte. Zu kaufen übrigens bei den Heimspielen und im GAK-Trainingszentrum. Fazit: Von Fans für Fans muss nicht heißen, dass der eine nicht schreiben und der andere nicht lesen kann.

Wa.

Gernot Sick macht Kabarett.

Karten sichern, Sick ist oft ausverkauft!


Also wenn Herr Toth so für den GAK gespielt hätte, wie er mit Herrn Sick und Herrn Zenz gutes Kabarett macht, dann wäre mit dem GAK mehr weitergegangen. Kurz und bündig: Das erste Kabarettprogram von Gernot Sick, ehemaliges GAK-Urgestein und zweifacher Teamkicker, ist vielseitig. Keiner kann so cholerisch den Gregerl imitieren wie Sick, teilweise auch sehr gekonnte Regieeinfälle, die Nummer mit dem Fan sei hier hervorzuheben, oberwitzige Toth-Lacher geben einem den Rest. Sick hat auch bei Hängern einen guten Sager drauf hat: „So, was macht der Trainer wenn er seinen Text vergessen hat?“

Wa.

Bad Eisenkappel – eine Bastion in Kärnten.


Also in Bad Eisenkappel muss man gewesen sein. Nicht nur, dass hier die amtierende Bachmann-Preisträgerin Maja Haderlapp aufwuchs und auch Peter Handke hier jährlich seine Bergschuhe schnürt um nach Slowenien aufzubrechen, auch nicht weil man hier mit Franz Josef Smrtnik den einzigen slowenisch sprechenden Bürgermeister in Österreich hat, auch nicht weil hier FPÖBZÖ hier nur 12 Prozent halten, sondern weils dort eine lässige Galerie gibt und verhältnismäßig viele Menschen mit Kunst und Kultur etwas anfangen können.

Galerie Vorspann

Wiener Mode


Stalker-Schnappschuss in Wien: In Wien bist du dann angekommen, wenn dir gegenüber in der U-Bahn ein Waschl mit der vollen „modo amaricano“ sprich: Trainingsanzug, sitzt. Vorzugsweise gewählt: SCR-Jogginganzug (SCR = Rapid Wien).

Wa.

Monday, October 03, 2011

Joachim Lottmann Doppelback.


Lottmann, auf der Suche nach nem Therapeuten der noch auf Freud macht. (Foto: Wa.)

Lottmann hat es nicht leicht in seinem Leben. Er war schon einige Male knapp dran, sich in die erste Riege der Deutschen Autoren und Journalisten zu schreiben, aber scheinbar stolpert er immer über seine eigenen und andere Beine. Große Erfolge endeten meistens im vollkommenen Absturz. In seinen neuen Roman „Unter Ärzten“ macht er sein Leben quasi zum Fundament einer turbulenten Jagd nach seinem malträtierten Ich. Pro Seite verbraucht Lottmann ungefähr 2 Psychiater, Ärzte oder Scharlatane. Das Leben geht aber trotzdem mit Vollgas weiter und hat noch so manch private und berufliche Rechnung offen. Joachim Lottmann geht auf dem Zahnfleisch spazieren und kredenzt seine Probleme auf einem fein polierten Tablett eines Wiener Kaffeehauses. Und eh klar, klasse formuliert.

Die neuen Lottmann Bücher "100 Tage Alkohol" und "Unter Ärzten"


Bleiben wir gleich beim Wiener Kaffeehaus. Lottmann scheint ein Maniker zu sein, zumindest was seinen literarischen Output betrifft. Fast nebenbei schrieb er die unterhaltsame Erregung „100 Tage Alkohol“. Nein, keine Sorge, dieser Text, der Autor will partout nicht, dass man hier von einem Roman spricht, bringt uns nicht die Leberwerte des Autors nahe, es ist eher eine Beschäftigung mit sich selbst und seiner Wahlheimat Wien.

Von der Bohème bis in die Hofburg.

Auf der Flucht vor einer inszenierten Sex-Kampagne flüchtet der leicht nervöse Autor von Deutschland über die Schweiz nach Österreich und erfährt bei uns die Wiener Bohème, wie sie leibt und lebt. Das Café Anzengruber wird zu einem Fixpunkt, die darin residierenden Künstler gute Anspielpunkte und der hochrangige blaublütige Beamte Freimuth von Bölling so etwas wie ein väterlicher Freund. Natürlich überzeichnet der Text etwas, fast schon wie in Thomas Bernhards besten Tagen: Den Bundespräsidenten über den Kanzler zu stellen scheint übertrieben und auch einen Kulturfunktionär als absolutistischen Entscheidungsträger über das Schicksal der österreichischen Literatur zu stellen, ist eher fragwürdig. Trotzdem, Lottmann rollt sich wie eine schrullige Mozartkugel durch Wien, erspürt den Nachhall der Geschichte und bleibt rein sprachlich gesehen immer flott unterwegs, alles hübsch in einem Guss sozusagen. Sogar bei der Besichtigung der geheimen Gemächer in der Hofburg aus der Maria-Theresianischen Epoche macht er eine gute Figur. Da capo!

Wa.