Sunday, January 30, 2011

The making of „Wankos Auftritt“.


The


Making


of

Kamikaze!

Wie sich bereits herumgesprochen hat, trete ich tatsächlich auf, bei „Ihr Auftritt“, ich versuchs zumindest. FB-mäßig hat man mir weitergeholfen. FB-Friend „Stadtparkhansi“ meinte „Kamikaze!“ wäre ein richtiger Spruch für den Wanko, und ich denke mir Kamikaze, das passt für den Wanko und dann rief ich meinen Hawie Michi an und fragte, ob er mich da so auf kamikazemäßig fotografieren will und dann tat er das auch. Auf gings also zum Stadtparkbrunnen, auf ein Pankerl gestellt und schon fotografiert. Spaß hatten wir sowieso. Die Passanten schauten uns fragend an aber keiner war böse.
Und wenn Du dich jetzt noch immer nicht auskennst, macht das gar nix, weil hier geht’s zu Deinem Auftritt! Mach doch mit, weil dann machen wir zusammen die Plakatparty, eh klar, oder?!

Wa.

Saturday, January 29, 2011

Einmal über den Semmering und zurück.


Was soll’s? Der Semmering kann sehr stimmig sien.


Auch ein Japaner war unter den Fotografen.


Ich weiß nicht was Azzi Amanda von mir will. Aber da steht’s ja eh: Amanda will mir die Großpackungen blauer Pillen verkaufen. Aber ich mag nicht. So viel zum heutigen Outlook-Nachrichtendienst. Schön gut, alles schläft, nur den Wa der bloggt. Mcht aber nix. Konnte eh schon die letzten Tage nicht wirklich ... ist halt sehr viel zu tun. Gestern dafür eine feiner Zugfahrt über den Semmering. Volle Schnee, volle Eis, wie im Märchenland, auch ein Japaner war dabei, hat gleich fotografiert. Dem gehörte übrigens eine Bottle Mineral, die ich mir aneignen wollte, weil ich schon dachte, sie wäre zurückgelassen und ich hatte Durst und der Kellner wolltn keine Kredit- oder Bankomatkarte , aber wuascht, das wurde bereits auf Facebook abgehandelt. Egal, die Fotos sind nice, der Semmering auch, und heute hab ich mir ein neues Handy besorgt.

Ein Smartphone von HTC und ich denk immer an HCI, also Chlorwasserstoff, Salzsäure. Ein Smartphone musste es sein. Ich gaffe das Teil jetzt mal an. Mal gucken, vielleicht mag es mich. Hm. Noch bin ich misstrauisch. Mit jedem neuem Handy weiß ich, dass ich mindestens ein Jahr, wenn nicht zwei Jahre älter geworden bin. Ja, ja, so ist das, aber nicht nur bei mir, sondern auch bei dir, lieber Leser. Auch DU wurdest zwei Jahre älter, in dieser Zeitspanne, gelle?

Wenn ich dir jetzt den Tag verschissen habe, dann sage ich dir eines: Früher mal hast du dich wie die Sau über das Älterwerden abgefreut. Da warst du noch jung! Mhm! Aber du hast ja noch ne Chance. Bleib jung im Schädel, mach auf Schädeljugend. Kauf dir ein Smartphone, oder sonst was, lerne japanisch, halte dich fit, geh anständig fort, mach was!

Und wenn du jung bist, also U18 und das hier liest, sag ich dir eines: Jung sein ist kein Verdienst, du Flasche! Jung sein mussten wir alle einmal. Alt sein ist übrigens auch kein Verdienst. Vielleicht schon ein bisschen mehr, aber das wäre mir jetzt zu anstrengend und würde aus dem Blog einen viel zu langen Strudel machen. Muss mich um mein scheiß Smartphone kümmern. Und dann lesen, ein bisschen Pasolini, und dann muss ich noch, und, und, und das auch noch, und - die Nacht ist ja noch jung!

Wa

Im Reich der 2000er.


Wanko lobt sich selber. Und darf er das? Aber klar doch!

In eigener Sache: „Wa“ bedankt sich bei über 2000 Besucher, die seinen Blog dieses Monat besucht haben. Das ist insofern beachtlich, da Wankos Blog jetzt keine Dienstleistungen anbietet, auch keine doofen Gewinnspiele macht, jetzt nicht immer nur in ein Segment geht und auch keine leichtbetuchten Personen zeigt, sondern einfach nach Möglichkeit „einen auf den Wanko macht“, also sich selber reproduziert, sich selber macht, ein Autorenblog eben. „Einen auf den Wanko machen“, das gefällt mir am besten. So soll es bleiben, danke für euer Feedback, 2000 Klicks im Monat sich nicht schlecht, aber was schaffen wir den nächsten Monat, hm?
Also liebe Leser, immer fleißig am Ball, äh am Blog bleiben. Much Thanxxx!Und wenn Ihr mal nicht mehr wollt, dann schleichts Euch wieder, undankbares Pack! (Aber mault vorher anständig über mich. Verlinkt und verbreitet mich! :-))


Wa.

Tuesday, January 25, 2011

Chi è Ammaniti? Fellini ist schon tot, und Conte lebt, aber kennen Sie Ammaniti?



Nicht suchen, aber doch finden, zum Beispiel die Ähnlichkeiten zwischen Frederico Fellini und Paolo Conte, diese einsamen Wölfe der italienischen Provinzen, große traurige Künstler und doch wieder lustig, als ob sie nur zu gut über ihre eigene Melancholie lachen können, über das Vergessen, über die verflossene Liebe, den eigenen Schmerz. Vielleicht ist es ja auch das, um was es geht? Im größten Elend immer wieder, oder noch immer lachen zu können – zu müssen. Wuascht! Paolo Conte, angry old man, so kommts mir vor. Tschick, Kapperl, Schnauzer, ein Glas Wein die Tschick und Ärger, Zorn. Zorn, ZORN großgeschrieben. Große Ungestümtheit vor dem Herrn. Beispiel: Einfach den Computer aus dem Fenster wuchten, wenn er das Wort Ungestümtheit nicht erkennt! GRRR! Conte würde das machen. Einfach so schön, so soll man nicht sein, so wie irgendwie auch La Dolce Vita. Mit 16 gesehen und enttäuscht, Conte hätte mich wahrscheinlich auch enttäuscht, aber jetzt gut, bella roma. Jetzt aber will ich mir den Conte einfach net vorstellen, dass er vor bestuhlten Reihen spielt und die Zuhörer zwischen zartem Beifall und rhythmischen Klatschen abwechseln, aber irgendwie auch wuascht. Besser: Kalter Winter in Oberitalien, staubige Straßen, Conte läuft im Radio in einem Tankstellencafe, am Abend. Plötzlich wird’s auch dort warm. Chi si ferma è perduto, sagt mir da mein Internetwörterbuch ein, „wer sich aufgibt, ist verloren“. Bis morgen bitte lernen, ich prüfe auf FB ab. Da fällt mir gerade ein: „Wie es Gott gefällt“, von Nicollò Ammaniti. Der hat das auch, und ist unter 50. Den sollte man gelesen haben. Ein italienscher Autor ohne Krimi.

Wa.

Friday, January 21, 2011

Ein großer Amerikaner.


Gelungenes, unprätentiöses cover. Typisch für Dumont Bücher.



Richard Russo gehört zu den großen Amerikanern, die in Europa erst entdeckt werden müssen, so in etwa kann man das sehen, wenn man seinen Roman „Diese alte Sehnsucht“ liest. Der Roman ist im amerikanischen Universitäts- und Künstlermilieu angesiedelt. Jack Griffin, ein Drehbuch-Professor auf einer kleinen Universität an der Ostküste, erkennt mit fortschreitendem Alter mehr Wesenszüge seiner Eltern in sich, als ihm recht ist, zumal er nicht gegen sie ankommt. Und trotzdem nimmt er sein Schicksal hin und leuchtet es sogar bis in die kleinsten Winkel aus. Jedoch mündet der Roman in keine unreflektierte Selbstbeschauung, sondern erfährt eine unheimliche Weite. Der Universitätsprofessor Jack Griffen schaut ins Leben hinaus und nimmt den Leser mit auf seine Reise. Vom „Scheiß-Mittelwesten“, dieses Zitat verwendet der Autor übrigens durchgehend, über die Ostküste bis hin zum Westen kann das ein ziemlich weites Feld sein, das sich durchaus auch gedanklich manifestiert. Und trotzdem holt die Welt seiner Eltern Jack Griffin immer wieder ein. „Diese alte Sehnsucht“ ist ein gelungener Roman über die Vergänglichkeit. Der Autor hält sich jedoch sehr stringent, und verzichtet auf den billigen Weg, es zu emotionell anzulegen. Ein starkes Stück Literatur.

wa.

Monday, January 17, 2011

Ihr Auftritt!


Fettes Leuschteil. Wer macht das?



Wer tritt auf, wer tritt ab? In Graz machen immer wieder PR-Kampagnen von sich Reden, die unverschämt teuer sind. Ob Citylights, Plakatwände, „IHR AUFTRITT“ wird jetzt gerade schwer eingefordert. Ihr Auftritt? Wie bitte? Auf was soll man denn treten, oder wer tritt? Ich trete auch jeden Tag auf, auf’n Blog, auf Facebook, am Boden. Ich komme nicht, ich erscheine, trete auf, Auftritt! Aber: Ihr Auftritt? Wer steckt hinter dieser Campaign? War das vielleicht die CIS? Kann ja sein, die ist immer für so etwas gut.
„Kultur macht Mensch?“ Glaub nicht, dass die zurzeit die Kohle dazu haben.
Herr Strohsack, äh Stronach? Warum nicht? Der Herr lässt sich zur Opernredoute ankündigen! PENG! Ich, Onkel Frank komme, lasse mich im Leuchtlicht abbilden, komm mit dem E-Auto und bring gleich die Sturmkicker mit und zahl dem GAK ein kleines Stadion für 999,9 Zuschauer!
Und irgendwann hat ja mal eine VP Campaign mit „Neues Kommt“ geworben, kanns jetzt aber auch nicht sein, ist ja keine Wahl in Sicht.
Oder Herr von und zu Reininghaus? Ist eigentlich eh super. Die Gründe von der „Skandalfamily Reininghaus“ werden von Douglas Fernando gekauft! Und der macht jetzt dicke Eigenreklame! WUMMM! Douglas Fernando könnte übrigens auch in „Reich und Schön“ spielen, ich nehme mal an, den Reichen, ha, ha. Also gut, wenn Sie von meinen Old-Style-Jokes genug haben (kann man ja nieeee kriegen, ich weiß, ich weiß), dann zurück zu den Citylights und den vollgepflasterten Plakatwänden.
„IHR AUFTRITT“ Was kommt da und wer zahlt da? Das möchte Graz gerne wissen!


Wa.

Friday, January 14, 2011

Andiamo, andiamo!



Na ja, hier schwitzt der Mann und warum auch nicht? Es gab ja viel zum Laufen.

Nein, Mister Wa. ist nicht eingegangen, sondern ist beim ersten Mal Laufe in diesem Jahr ganz gut vorangekommen. 2 Mal den Stadtpark, dann durch die Herrengasse zur Mur bis zur Kalvarienbergbrücke und retour bis zur Rechbauerstraße. Gut gegangen, 50 Minuten, und da waren noch Reserven da. Und so nebenbei, weil einem ja auch fad ist, ein bisserl italienisch gepaukt. Deklinationen, Alphabeth und einfache nützliche Satzerln. Che cosa vuole?


Wa.

Thursday, January 13, 2011

Lebensgefährlich: Erika Weber!


Ich weiß nicht, welchen Zweck Kettenbriefe haben. Welchen Sinn ergeben sie? Schon als Jugendlicher war ich eigentlich mehr verärgert als sonst irgendwas, wenn ich einen Kettenbrief bekam. (Man bekommt ja als Bursche nicht sooo oft Post, und dann das ...). Heute bekommt man sie via E-Mail, sind bei genauerem Hinsehen jetzt auch nicht wirklich schlüssig, aber wer hat schon viel Zeit und liest alles genau durch. Dieses in die Jahre gekommene Hoax (Schreckens- Schwindelmail) hat mich gestern erreicht. Ich habs gleich an 2 Personen weitergeschickt, ha, ha. MagManu war dann so nett und klärte mich auf, Starlight hat’s noch nicht gesehen.


P.s: Die Erika Weber im BKA gibt’s auch net. Um zu wissen, wie eine Erika Weber aussehen kann, hier ein representativer Erika-Weber-Querschnitt: Erika Weber Bilder

Bitte lesen - DRINGEND
Es wurde heute auch schon in Ö3 - durchgesagt
Bitte verteile diesen Hinweis an Deine Freunde, Familienangehörige und weitere Kontaktpersonen!
In Den kommenden Tagen solltest Du aufmerksam sein und keine eMail öffnen mit dem Betreff oder Anhang: Einladung, unabhängig davon wer sie Dir geschickt hat.


Es handelt sich um ein Virus, das eine Olympia-Fackel öffnet, die die gesamte PC-Festplatte zerstört. Dieses Virus kann Dir von einem Bekannten gesendet werden, in dessen Adressbuch Du stehst. Darum solltest Du diese Information an alle Deine Kontakt-Adressen weiterleiten. Diese Nachricht eventuell 25 Mal zu bekommen, sollte man bevorzugen, anstatt einmal eine solche Virus-eMail zu erhalten und sie zu öffnen.


Wenn dennoch eine eMail mit dem Betreff Einladung bei Dir eintreffen sollte und sei es von einem Freund, öffne sie nicht und schalte Deinen Computer sofort aus! Es handelt sich um das gefährlichste Virus, das je durch CNN angekündigt wurde.


Dieses neue Virus ist gerade - gestern Nachmittag - durch Mc Afee entdeckt worden und von Microsoft als das zerstörerischste, das es je gegeben hat, eingestuft worden.


Noch gibt es keine Möglichkeit, diese Virenart zu eliminieren. Sie zerstört einfach die Zone Zero (Zentrum) der Festplatte, wo die lebenswichtigen Informationen abgespeichert sind.


Schick bitte diese eMail an alle, die Du kennst!
Denk daran: wenn Du sie ihnen sendest, ist das für uns alle von Vorteil.




Erika Weber
Bundesministerium f. Inneres
Bundeskriminalamt
Büro II/BK6.1.2 Personsfeststellung
Tel: 43-1-24836/85888
Fax: 43-1-24836/85889
e-Mail: Erika.Weber@bmi.gv.at

Friday, January 07, 2011

Ihr Mitgliedsausweis 2010 ist da!




Ihr Mitliedsausweis 2010 ist da ...


Mannohmann, McManaman und sonst noch alles! Jetzt bekommen wir tatsächlich den Mitgliedsausweis vom 10er-Jahr nachgeschickt, in der Ästhetik eines 1980er-Unterstufen-Jeans-Club Ausweises: zwei zusammengeschweißte Folien, mit einem Papierlappen zwischendrin. Hinzu kommt die Einladung auch heuer wieder Mitglied zu werden. Ich sehe das jetzt positiv: Bei den Reds wird wirklich eisern gespart, Rechnungen werden überwiesen, usw. Da nimmt man auch die gagi Mitgliedskarte in Kauf.


Glück auf, GAK!


Wa.



Thursday, January 06, 2011

Immer Drama um Fears, äh, Tamara

Na da gibt’s was zu gucken. Wer da wohl kommt?  

Nach dem Film traf ich zufällig Freund Kurt G., der sinngemäß meinte, dass es vom Stephen Fears Filmerstling „Mein wunderbarer Waschsalon“ bis zu „Immer Drama um Tamara“ doch ein ziemlich weiter Weg sei. Ja klar dachte ich mir, ist es auch. Ich hatte außerdem den letzten Fears-Spielfilm „The Queen“ im Kopf, den ich Tags zuvor in der Glotze sah. Mit dem war ich nicht glücklich, weil ich der Meinung bin, dass die ganze blöde stoische Gafferei der Queen eigentlich nicht tragend für einen Film ist – sofern man nicht in England lebt. Da hätte schon die Boarderliner-Dreiwettertaft-Lady-Diana als Zottelzombie aus der Gruft steigen müssen, und ein bisschen mitzotteln. Aber egal, der Film bekam viele Preise und Stephen Fears genug gute PR um weitere tolle Angebote zu bekommen.


Und jetzt eben „Immer Drama mit Tamara“, ein Film als Spiegelbild des unterem Ende der Upper-Class, also die reicheren Intellektuellen. Uniprofessoren, am Land lebender Schriftstelleradel, noch nicht ganz etablierte Rockmusiker, Jungjournalisten in angesehen Zeitungen – Menschen also, die das Pfund nicht umdrehen müssen, bevor sie es ausgeben. Die Geschichte dazu ist auch schnell erzählt: Die flotte Journalistin Tamara kommt nach Hause und verdreht den Männern den Kopf, vor allem denen ab 50, und macht die Frauen der Männer nervös, vor allem die ab 50. Zum Schluss bekommt Tamara dann den, der zu ihr passt und der alternde Lüstling wird von einer Rinderherde totgetrampelt. Ein bisschen ein Märchen also, durchaus mit kritischen Noten und einer kleinen Wertediskussion, aber im Prinzip eine well done Comedy.


Mit der Landschaft hätte Jane Austen eine Freude, denn spielen tut die Komödie in Dorset, einer Grafschaft in Südwestengland, wo es so englisch-ländlich aussieht, also so unglaublich schön, dass man am liebsten schreien möchte, Kitsch! Und tut’s endlich die Bilder weg! Wir sind im 21. Jahrhundert! Der Film ist jedoch charmant und zeigt einmal mehr, die große Klasse der englischen Schauspieler, eine sehr gute Ensemble-Leistung, würde ich mal sagen. So geht der Film runter, wie ein English Mint Pie. Den liebt man, oder man kotzt ihn wieder aus. Seinerzeitige Weggefährten wie Mike Leigh oder Ken Loach würden wohl eher das letztere tun.




Wa.

Monday, January 03, 2011

Wurde von den Sternsingern überrascht ...



Sternsinger haben die außerordentliche Begabung, dass sie einen jedes Jahr überraschen und damit ihnen nix passiert, haben sie eine strenge Mutti dabei. Heute wurde ich wieder überrascht und Tochter C. auch noch. Die hat ziemlich gegrinst. Ich übrigens auch. Die Sternsinger nicht.

Terroristenpärchen.

Die Schatten der blutigen Vergangenheit ragen bis in die heutige Zeit hinein. Junge Autoren beschäftigen sich damit.


Von der RAF in Deutschland über die PLO im Nahen Osten bis zu den Roten Brigaden in Italien, der 1970er-Terror beschäftigt eine neue Autorengeneration. Ihnen geht es jetzt aber weniger um den damaligen Aufruhr, sondern um die Auswirkung auf die heutige Zeit. Sie sind die Kinder des Zorns und versuchen dies literarisch zu verarbeiten. Hinzu kommt, dass das literarische Zweigespann immer beliebter wird.

Die RAF und seine literarischen Erben.

Ulrich Noller und Gök Senin sind eines dieser neuen Autorenpaare, die zusammen den Krimi „Celik & Pelzer“ geschrieben haben. Der Krimi kommt schnell auf Touren und ist die ersten Seiten wirklich packend, hat auch kantige Personenbeschreibungen, scannt das ganze Umfeld ziemlich gut ab, auch die Dialoge haben genug Schärfe, und trotzdem, der Krimi verheddert sich aber zunehmend in private Plänkeleien zwischen Celik und Pelzer. Das wäre jetzt auch nicht das Problem, aber aus einem RAF-Krimi muss man mehr herauszuholen. Hier müsste die Fiktion stärker in die Realität und in die jüngere Zeitgeschichte verzahnt sein, gerade wo eh noch so viel im diffusen Bereich ist. Da müssen Tatsachen auf den Tisch und keine fiktiven RAF-Sub-Organisationen. Der Krimi punktet jedoch als deutsch-türkisches Literaturprojekt. Hierzu braucht es aber keinen Blick in die Vergangenheit.

Italien kann sehr krass sein.

Sensibler geht es Roberto Cotroneo an. Der Titel „Die Jahre aus Blei“ ist zwar wirklich nicht einladend, und die ersten Seiten der Übersetzung sind noch sehr eng am Italienischen, das Problem legt sich aber. „Die Jahre aus Blei“ spielen im Jahr 2006 und haben einen sehr stark zurückgerichteten Blick. Roberto Cotroneo spielt sich mit dem Gedanken, dass linker Terror und rechte Geheimdienste einander bedingen. Um diese enge Verflochtenheit zu zeigen, rollt der Autor die italienische Geschichte noch einmal auf, von den faschistischen Vätern auf der einen Seite und von den kommunistischen Vätern auf der anderen Seite, bis hin zu schier unüberbrückbaren Grabenbrüche in der italienischen Gesellschaft von heute, die sich schlussendlich in der katastrophalen politischen Situation Italiens wiederspiegeln. „Jahre aus Blei“ ist ein verstörender Roman, der den italienischen Terror aus ungewohnten Positionen beleuchtet. Das Aushängeschild der italienischen Neointellektuellen Roberto Cotroneo schafft es über die Versuchung des Terrorismus zu schreiben, ohne sich von ihm blenden zu lassen.

Wa.