Friday, August 29, 2008

Passt schon ...




Wie die Zeiten dahingehen, Starlight, die junge Dame dieses Blogs also, die in der Zeit ihrer Sprach- und Geistesentwicklung Sätze wie „Die Kristalle sind das Blut der Gesteine“ von sich gab, die hat, seit in ihr die Pubertät wie das Unkraut zur Regenzeit wuchert, anderes mit der Sprachkunst im Sinn, als die Umwelt zu erfreuen.Besonders ereignisreich sind hier die Minuten vor der Fahrt ins Shopping-Center und die Fahrt an sich.

Die Minuten vor der Fahrt ins Einkaufszentrum sind sehr „energetisch“, denn Starlight findet das Handy nicht, die Schuhe passen ebenso wenig oder sonst irgendwelche Kleinigkeiten bringen sie zum Rasen – vielleicht spreizt sich deshalb in ihrer Birne alles so, weil sie zusätzlich so abcheckt, was sie denn auf den Beutezügen mit dem Alten abräumen könnte. Letztens war das Headset für ihr Handy dran, das für Aufregung sorgte. (Ich hätte das irgendwann einmal versprochen, aber da kam Starlight dann eben doch etwas viel Wichtigeres in den Sinn, was meinen Geldbeutel erleichterte, das Headset war also bis zu dem Tag nicht gekauft. Aber eben versprochen!)

O.k. Attacke Headset II war dann kurz nach der Abfahrt ins Shopping Center. „Du hast mir vor zwei Wochen versprochen, dass …“.

Also. Stoisch wie in einem Film der Coen Brüder fuhr ich einige Minuten weiter, während ich mir hübsch zusammenrechnete, was sie denn von uns in der letzten Zeit so bekommen hat. Und ich, kein Unmensch und so, und überhaupt Ferien, wollte so auf erziehungspädagogisch loslegen, eh ein bisserl mit Schadenfreude, denn die „Was-Wir-Dir-In-Letzter-Zeit-Gekauft-Haben“- Strategie ist ja im Grunde gemein. Also. Ich setzte da so sonor brummend an und nach knapp einer halben Minute, vielleicht waren es auch nur 15 Sekunden, mit der Liste war ich auf alle Fälle nicht (!) durch und von einer etwaigen Belehrung will schon gar keine Rede mehr sein, kam vom Beifahrersitz, genauer von Starlight ein lapidares „Passt scho(n) …“. So mit der Stimme eines abgebrühten CEOs von einem Multi, der die ganze Litanei von seinen Lakaien mit zwei Worten abwürgt. „Passt scho …“, hallte es in mir noch einige male nach, und dazu die Affenhitze, die Idioten die nicht Autofahren können, schlechte Musik im Radio, ein PR-Text der nicht fertig werden will … gekauft habe ich das Headset nicht und im Übrigen werde ich sie in meinem Blog ausrichten, das habe ich mir gedacht – passt schon, oder?

Wa.

5 comments:

Anonymous said...

Jetzt jammert der Wa. mit seiner EINEN Tochter. Ich habe zwei! Wer tröstete mich? Damals gab's noch keine Blogs, ich musste immer in die kleine Kneipe. Die haben da nach drei vier Pilschen alle ganz verständnisvoll genickt. Also, Wa.: Ich nicke jetzt auch. Und, nur so zur Steigerung der Vorfreude: Es wird noch besser kommen! Meine Große z. B. hat nach dem Abi ein bissle in Thailands Hinterland abgehangen und war danach mit einem gleichfalls sich dort erholenden israelischen Panzerkommendanten verheiratet.

Anonymous said...

Das hört sich ja sehr spannend an! Frag mich nur warum du noch keinen Roman darüber geschrieben hast. Isralischer Panzerkommandant, teutsche Tochter und das in Thailand ... wenigstens ein Einakter hätte das werden können!

Wa.

Anonymous said...

Wenn Du denn endlich nach S. kömmtest, könntest Du mir die Rechte an und die Details der Story ja vermittels flüssiger Argumente abtrotzen...

Martin G. Wanko said...

Tja, gute Idee. Wenn wir gerade dabei sind, Tochter Nummer zwei: Vielleicht genau das Gegenteil? Hat die einen Buchhalter geehelicht?

Anonymous said...

... die arbeitet in Berlin wohl für's ZDF und verdient mehr Kohle als ihr Alter. Und der Sohn, der EINZIGE, studiert Geschichte und Philosophie. Ich muss noch jahrelang Überstunden machen. Seufz.