Tuesday, July 29, 2008

"Kikinda Short 03"



Organisator Srdjan Papic ...



British Understatement: Peter Hobbs ...



... "Wa." im Red Star Belgrad Trikot


Kurz noch zum Kikinda Short 03 Festival. Die ersten beiden Tage fanden nicht in der kleinen Stadt an der rumänischen Grenze statt, sondern in Belgrad, im "Garden of the Student Cultural Center", ganz einfach deshalb, weil die Presse nicht wirklich gerne nach Kikinda fährt, das übliche Hauptstadt -Problem also, wir kennen das ja … .
„Der Dialog zwischen den vielen Sprachen und der Meinungsaustausch unter den Autoren soll im Vordergrund stehen“, meint Veranstalter Srdjan Papic in unserem Interview. In dem Sinne sehr wichtig, dass unter den 16 Autoren gerade Kollegen aus Kroatien und Slowenien und auch aus Österreich (heuer Ann Cotten & „Wa.“ dazu eingeladen waren. In dem Sinne ein ausgezeichnetes Literaturfest mit hohen Qualitätsansprüchen, in Serbien sicherlich einzigartig. Weiter so!
Der Fokus war dieses Jahr auf England gerichtet. Hier im Bild Peter Hobbs, der mit seinem Debüt „Am Ende eines kurzen Tages“ letztjährig für Aufmerksamkeit im deutschsprachigen Raum fand, BBC Autorin Clare Wigfall oder Paul Ewen, der mitunter in der London Times oder im Time Out veröffentlicht und mit seiner Textsammlung „London Pub Reviews“ trinkfeste Literatur zum Besten gab und auch in der Nacht ziemlich gut am Gluckern war. Klar, oder?

Rundum eine feine Sache, so ging es zwei Tage später auch nach Kikinda, dem eigentlichen Ziel. (Mit einem ziemlich energischen Kleinbusfahrer, der wirklich die Grenzen des 20 Jahre alten VW-Busses auslotete, serbisches Temperament eben, sehr fein.)
In Kikinda lasen wir im "Garden of National library Jovan Popic". Und da wollen Sie nun sicher wissen, was der „Wa“ gemacht hat: Dass Sie, werte Leser, nix von meinem Text „Meine erste Party“ wissen, spielt überhaupt keine Rolle, denn um mein Geschreibsl geht es in dem Fall nicht. Eher um die Performance. Mit meinem Roter Stern Belgrad Trikot hatte ich von Beginn an zumindest das halbe Auditorium in der Tasche, als ich in einem plötzlich einsetzenden Regenguss mein Manuskript on Stage vernichtete ohne es fertigzulesen, hatte ich auch die andere Hälfte des Publikums bei mir. Gewitter, zerfetzte Manuskriptseiten und ein bisschen Krach, die Jungs dort, die Kollegen aus dem Ausland, auch die Brits, die haben so etwas zumindest selten gesehen. Also, noch einmal: Lesung = Gig = Rock = Spaß = Gleichgewicht.

Alles klar?


Wa.

5 comments:

Anonymous said...

... elender Anschleimer! Im Roter-Stern-Leibchen, nee. Mutig wäre irgendwas mit Sarajewo gewesen...
*grins*

Anonymous said...

... noch gewagter vielleicht ein Galatasaray T-Shirt, geht man nämlich auf die Wiki von Kikinda, sieht man auf dem Wappen einen geköpften Türken. Kikinda war ja im Maria Theresia Staat ein Bollwerk gegen das Osmanenreich. Dass sich am Wappen nix geändert hat, that's hardcore.

Anonymous said...

... aus ähnlichem Grunde kann ich mir hier in Stuttgart auch keine Grippe mehr leisten: Ich habe nur 'nen FC-Bayern-Schal ...
:-)

Anonymous said...

... und sogar in Bayern musst du aufpassen, dass du keine Watschn fängst ...

wa.

Anonymous said...

Watschn? Ich bin mal mit dem Uli Hoeness, noch zu golden-zugigen Olympiastadionszeiten, zu Fuß hingelaufen, der berühmte dritte Mann, ein Kollege, fehlte. Also hatte der Uli eine Karte zuviel dabei. Spricht uns doch so ein echter verarmter (höchsten 12 Schals am Körper) FCB-Fan an, er hätte kein Karte mehr bekommen. Drückt ihm der Hoeness doch so die Tribünenehrenkarte in die Hand und sagt: Schau's Dir da an, aber mach kein' Blödsinn. Der Kerl heult fast und sitzt dann brav eine Halbzeit neben mir. Länger hat er es neben den "Suits" wohl nicht ausgehalten.