Tuesday, May 12, 2020

Corona and me – 1 Monat und Tag 23 der Quarantäne


Austria – 15.874 Corona-Infizierte / 14.061 Genesene

Genau heute wären die Pet Shop Boys in Wien und ich mit meiner Tochter jetzt bald einmal auf den Weg dorthin. Das ist zurzeit auch so einer dieser Standardsätze. Was man heute gemacht hätte, oder was man vor einem Jahr gemacht hat. Mann, das sind jetzt schon absolut 1.Welt Probleme, es ist aber auch eine voll okay Einleitung für einen Blog Beitrag.

Zugegeben, von gestern auf heute hat sich jetzt nichts Wesentliches getan, solange auch Sie und Ihre Nächsten wohlauf sind ist einmal alles im Lot, oder auch nicht. Zeit sich ein bisserl durch die Medien schauen. Als Medium muss man natürlich in dieser Zeit dankbar sein, Inserate zu haben. Aber manchmal muss man sich schon fragen, ob in der COVID-19-Phase nicht auch Geschmack abhandenkam. Im Radio (und TV) wirbt ein Möbelhaus bezüglich der Wiedereröffnung mit dem Slogan: „Endlich wieder Möbel schauen!“ Das singt ein Mädel so auf lustig, jedoch ohne Belange, also eh Werbung. Aber nach sechs Wochen nix tun, „endlich wieder Möbel schauen!“. Dieses „endlich“, diese „große Sehnsucht“. Wenn die mit „6 Wochen Entzug“ daherkommt, würde meine Mutter, die den WK2 durchgemacht hat, ihr glatt eine scheuern. Aber meine Mutter erlebt ja die Welt zurzeit fast ausschließlich durch den Vorhang. „Vuaschrift is Vuaschrift“. Die geht auch nicht Möbel schauen.

Ganz toll auch, dass Booking.com wieder einen NL verschickt. „Reisen kommt bald wieder“, meinen sie. Klar, durch Reisen werden Vorurteile abgebaut, Devisen gebracht, aber wenn es Virenschleudern gibt, von der der Staat, also wir, so ziemlich wenig hat, dann gehören die Billig-Buden-Schnalzer dazu.

Kein KOVID-Anstieg?

Dass dann heute am Morgen die Nachrichten mit der Aussage beginnen, dass es bezüglich des Muttertag-WEs keinen KOVID-19-Anstiegs gibt, frage ich mich schon, ob der Redakteur noch ganz frisch ist: Die Werte des Muttertags-WE bekommen wir frühestens dieses WE präsentiert. Von einer Summen-Rechnung kann man einmal Ende Mai sprechen.

Das nächste ist der zu bemängelnde Zustand unserer Gesellschaft. Betrachte ich heute eine Tageszeitung, fehlt mir etwas wie eine österreichweite Richtung, wohin die Reise gehen soll. Eigentlich ist in den Berichten kaum etwas Gemeinsames zu erkennen, die vielgepriesene Einigkeit, die es in den ersten zwei Wochen gab, ist verschwunden.

Ich bin für die Hammwerfer!

Die Berichterstattung scheint oft auf die Bedürfnisse von Interessensvertretungen reduziert. Ich verstehe hier so ziemlich alle Vertretungen. Jeder will haben, dass es bei ihm so wie vorher wird, oder noch ein bisserl besser. Je größer die Lobby einer Interessensvertretung ist, desto eher zahlt die Regierung eine COVID-Entschädigung. Beim Sport ist es relativ einfach zu sehen. Um die Volleyballer kümmert sich fast niemand, bei den Tischtennisspielern schaut es auch nicht gut aus, aber so richtig zach wird es bei Hammerwerfern oder Speerwerfern. Dabei würde ich unsere 10-Kämpfer nicht links liegen lassen. Man stelle sich vor, ein Hammer fliegt gegen die Regierungsbank oder ein Speer landet im Herzen eines Nationalradabgeordneten. Eigentlich eine schöne Filmidee, die Zehnkämpfer*innen eines unterfinanzierten Leistungszentrums knöpft sich die Regierung vor. Und ausgerechnet jetzt darf gefilmt auch nicht werden. Ja, das Leben ist oft hart und härter. Auf dass sich jetzt einmal alle eine Runde zerfleischen ;)

Bleibts tapfer und zu Hause,

Euer Wa.

Zahlen: Quelle: Republik Österreich, Sozialministerium.

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