Monday, March 16, 2020

Corona and me – Tag 1 der Quarantäne

Austria – 870 Corona-Infizierte: 

In den späten 1980ern war Corona einfach ein Bier. Ein nicht sehr hochwertiges, wie die Gastro meinte, da das durchsichtige Flaschenglas keinen Schutz für die Nährwerte hergibt. Der Jugend war das egal. Zitronenspalte in das Bier gesteckt, da roch man beim Trinken gleich wie ein Zitronenbaum, dazu trank man es aus der Flasche, wie die Arbeiter am Bau. Das war anders und machte Spaß. Es roch nach Freiheit. Heute denkt bei Corona jeder an das Virus COVID 19, Corona, den Namen hat es wegen seinem kronenähnlichen Erscheinungsbild. 

Ob das Bier die Zeit des Virus überleben wird, steht in den Sternen. Vielleicht verkauft es sich im Nachhinein noch besser. Ein gewisser schaler Beigeschmack wird jedoch bleiben und an eine Zeit erinnern, die aus den Fugen gerät und wieder nicht. Seit einigen Wochen wütet das Coronavirus in Europa. Bis jetzt gibt es kein probates Gegenmittel. Die Übertragung soll größtenteils durch Berührung stattfinden. Dadurch stellte sich jetzt Österreich unter Quarantäne und sämtliche Versammlungen, so auch Veranstaltungen, wurden untersagt. Auch werden heute alle Lokale ab 15 Uhr bis auf weiteres geschlossen. 

Für die Entertainment-Gesellschaft, der wir alle mehr oder minder angehören, ist das nun alles ein bisserl ungewohnt und anstrengend. Am aggressivsten soll der Virus gegen unsere Mitbürger über 60 Jahre gehen – gegen die, die unser Land nach dem WK 2. wesentlich gestaltet haben. Unsere Freunde in Italien kommen mit dem Zählen der Neuerkrankungen kaum noch nach und die Grenze von Deutschland zu uns wurde geschlossen. Jetzt haben keine Grenzen mehr raus aus Österreich geöffnet. So viel einmal zu den Fakten. Der Text soll keine zusätzlichen Ängste schüren, sondern als Zeitdokument dienen und meine Gedanken als Autor vermitteln. Heute zum Beispiel spielte das Radio von  K.I.Z. ft. H. May „Hurra die Welt geht unter“. Irgendwie unpassend, der Moderator hätte es auch weiterdrücken können, aber wahrscheinlich hat er in diesem Moment gar nicht daran gedacht. Es wird noch zu vielen Irritationen kommen. Klingt blöd, aber das Leben scheint an Unschuld verloren zu haben – morgen mehr,

euer Wa. 

16. März 2020

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