Thursday, February 03, 2011

Neues aus Dublin!


Paul Murray und Ken Bruen zusammen in einem Blog - das hätten die Beiden wohl auch nicht gedacht ...



Das Trinity College in Dublin ist mehr als eine Universität. Das altehrwürdige Haus war immer schon eine Kaderschmiede wichtiger irischer Autoren.

Oscar Wilde, Bram Stoker und Samuel Beckett gingen in das konservative College in Dublin, schrieben Literatur- und Theatergeschichte, sorgten für veritable Skandale, und schafften es mitunter bis hin zum Nobelpreis. Nach wie vor ist das Tinitry College eine Eintrittskarte in die Welt der Literatur. Einer der versucht in die Fußstapfen seiner Vorgänger zu steigen, ist der Trinity Absolvent Paul Murray, der mit „Skippy stirbt“, einen äußerst sozialkritischen Roman hinlegt.Paul Murray schrieb eine Romantrilogie über das Treiben im Seabrook College bei Dublin. Eine Tragikomödie kommt hier heraus, voller Leben, Liebe und Tod. Und das ohne die verschissenen Irland-Pub-Besuche, die mittleriweile die Rmane eher vergeigen, als sie zu peppen. Die Trilogie liegt nun vor, im lässigen Schuber. Durch die Fortsetzung in Band zwei und drei bekommt das alles dann epische Spitzen. Zu dem epischen Format gesellt sich dann noch eine starke erzählerische Haltung hinzu und auch ein wenig Soap wird spürbar, was aber kein Schaden ist. Klingt doch fabelhaft unverkrampft!

Traditionell, aber nicht altmodisch.

Trinity-Abgänger sind aber nicht nur für die Hochliteratur bekannt. Ken Bruen ist hartgesottener Krimi Autor, der schon anständig Lebenserfahrungen sammelte: Er unterrichtete im Fernen Osten Englisch, arbeitete als Wachmann, heiratete eine griechische Millionärstochter und konnte schon ein halbes Jahr Knast in Rio de Janeiro verbuchen. „London Boulevard“ heißt sein neuer Krimi, eine sehr geschmeidige Angelegenheit für Fans der ungeschönten Gangart. Gerade erst aus dem Knast heraus, bekommt Mitch bei einer ehemaligen Theaterdiva den Job als Hilfskraft angeboten, nebenbei hat er jedoch eine Geschichte als Geldeintreiber laufen und beides ist auf die Dauer kaum zu vereinbaren. Gut oder böse, wie wird sich Mitch entscheiden? Der Plot sitzt, es wird nichts psychologisiert, die alte Schule des Krimischreibens: Sehr spannend, gut abgelegen und fernab aller Tabus.



Wa.

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