Ja, da Ossy Kolmann sein wohlverdientes Wochenende hat, und erst am Montag mit seinen Rom Bilderln weitermacht, eine kleine Einschaltung, wie es uns (Mag Manu, Clarissa "Starlight" = Clarissa B., and me) bei der Rückfahrt aus Rom ergangen ist. Diese sehr schöne Kolumne fand sich im Wochenendstandard als "dag" Kolumne und ist wie viele Daniel "dag" Glattauer Kolumnen online auf www.derstanderd.at abzurufen.Man fährt (nie) wieder Bahn, kann man dazu nur noch sagen ...
Pimperl-Carrozza
Hat der Urlauber den Anfang verbraucht, fühlt er sich erholt, hat er das Ende erreicht, fühlt er sich verbraucht
Einer der labilsten Endverbraucher ist der Endurlauber. Hat der Urlauber den Anfang verbraucht, fühlt er sich erholt, hat er das Ende erreicht, fühlt er sich verbraucht. Just da holt ihn die grausamste Bewegung des Jahres heim: die Urlauberrückreisewelle.
Clarissa B. und ihre Eltern mussten von Rom nach Graz zurück, wählten die Bahn, reservierten ab Venedig in der "Carrozza" ( Waggon) 410 die Plätze 94, 97, und 98. - Platz 94 ward im Gedränge eingenommen. Da geschah, was sonst nur Kafka ereilt hätte: Bei Platz 96 endete das Abteil, und das nächste begann erst mit Sitz 99. Die Italiener konnten das gut erklären: Österreich hatte einen zu kleinen Zugwaggon nach Venedig geschickt (eine Pimperl-Carrozza sozusagen), da fehlten nun pro Abteil zwei Sitze. Der Schaffner bestätigte, dass die Plätze nicht belegt werden konnten, da sie nicht existierten. Tags darauf erkannte auch die Frau am Grazer ÖBB-Schalter den Missstand.
Der Familie empfahl sie, nach Italien (Bahnhof Rom) zu fahren und dort Protest einzulegen, sodass nachgeforscht werden könne, warum Italien nicht wusste, dass Österreich trotz Urlauberrückreisewelle nur eine Pimperl-Carrozza nach Venedig entsandt hatte. (DER STANDARD; Printausgabe, 25./26.8.2007)
(Daniel „dag“ Glattauer)
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