Wednesday, April 01, 2020

Corona and me – Tag 16 der Quarantäne

Austria – 10.500 Corona-Infizierte: 


Tatsächlich haben meine Tochter und ich jetzt jeden Mittwoch unsren Shopping-Day eingelegt, hö, hö. Dieser führt uns nur bis zum Supermarkt, geht also relativ schnell. Heute war also Maskenball angesagt. Tatsächlich war ein Security am Eingang, der uns eine Maske in die Hand drückte und schnell zur Vorführung antrat. Soll fünf Stunden funktionstüchtig sein, dann braucht man eine Neue. Fairerweise muss man sagen, die Masken halten dicht. Man sagte uns aber gleich, wir sollten die fünf Stunden ausnutzen, die eine Maske hält, weil so viele haben sie nun auch wieder nicht auf Lager. Für einen späten Mittwochnachmittag als Erstausgabetag klang das dann doch nicht ganz solide, aber vielleicht kommen noch welche nach. Die Einkaufswagen wurden dann auch noch an der Griffstange keimfrei gemacht. Irgendwie sicher sinnvoll, zeitgleich auch verunsichernd. Warum ist das bis jetzt nicht passiert? (Die Burka-Miezen, bzw. deren Männer hatten natürlich ihren Spaß. Der Schleier sah jetzt fast schon wie vor dem Vermummungsverbot aus.)

Und so nebenbei: Mögen die Masken helfen! Hätte ich vor einigen Monaten jemandem gesagt, was man mit uns machen kann, geglaubt hätte man mir nicht - und ich mir wahrscheinlich auch nicht. Mit der App dann wirklich bemerkenswert. Wie gesagt, möge das alles helfen.

Wir gingen also mit der Maske durch den Supermarkt, da traf ich noch zufällig eine alte Bekannte aus der Schulzeit, hatten wir auch nicht gedacht uns so gegenüberzustehen. Das Gefühl ist halt komisch, weil wir das Tragen der Maske nicht gewohnt sind. Wie halt ein neues Kleidungsstück. Die Tischick ist ja auch komisch, wenn man zum Rauchen beginnt, so deppert haben wir heute auch alle ausgeschaut. Arzt wird man ja auch nicht von heute auf morgen.
Diese Verunsicherung scheint auch, wie im letzten Blog beschrieben, durchaus gewollt zu sein. Die Menschen sollen zu einander Abstand halten. Sie sollen spüren, dass etwas nicht stimmt. Das ist gelungen. Jetzt sage ich wirklich einmal, willkommen im Dschungel, mal schauen, was als nächstes kommt. Vergesst mir aber bitte die älteren Mitbewohner nicht. Gerade die nicht, die alleine stehen. Die verstehen die Welt nicht mehr. Natürlich verstehen sie sie, aber sie haben schon eine Scheißzeit in ihrer Kindheit und frühen Jugend hinter sich, bevor sie unser Land wiederaufbauten. Also, Talk is cheap, kostet ja nix. Führen sollten wir den Talk trotzdem,

Euer Wa.

01.04.20

No comments: