Nicht uninteressant, dass Daniel Kehlmann in Deutschland als Deutscher und in Österreich als Österreicher gehandelt ist. Er ist gebürtiger Münchner, aufgewachsen in Wien und pendelt zurzeit zwischen Wien und Berlin.
Bei ÖFB Peppi Hickersberger verhält sich das Ding andersrum. Geboren im Niederösterreichischen Amstätten, ist bei der Euro 08 schon das zweite Mal als Teamchef gescheitert und fristet sein Dasein nun einmal mehr als „Wüstenpeppi“, nicht nur im dementsprechenden Theaterstück Die Wüste lebt sondern auch in echt! Wenn Peppi jetzt noch die Staatsbürgerschaft wechselt, ja das würde nicht zwingend viele Österreicher stören. Aber wer weiß, Totgesagte leben länger und irgendwann kommt auch der Peppi wieder.
Vielleicht noch einige Worte zu Kehlmanns „Ruhm“, der ja schon in der ersten Woche die „Der Spiegel“ – Bestseller-Liste anführt:
Ist Daniel Kehlmanns Roman „Ruhm“ das Ding schlechthin, oder nicht? Ja und nein. Nein, weil die neun Geschichten zu lose zusammenhängen, um als Roman durchzugehen. Ja, weil die Kurzgeschichten mehrheitlich so schön wie melodiöse Popsongs sind, die man beim Autofahren im Frühling gerne hört. Kehlmann hat diesen absolut breitenwirksamen Ton gefunden, der ein gutes Buch zu einem Bestseller macht. Bei Kehlmann brennt nichts an. Ob seine Literatur für Nachhaltigkeit sorgt, muss jeder Leser für sich entscheiden. Die Oberfläche ist auf alle Fälle veredelt.