Die Premiere ist ausverkauft!Weitere Termine sind: 12., 13., 14., 18., 19., 20., 26., 27., 28. Mai 2011 immer um 20:00. Karten unter: 0699-11336009 oder martin.wanko@inode.at Tickets: à 15 €
Werte Leser! Meine Kolumne „Die Roten von da Mur!“ wurde am 1. Mai vom G7, der Graz-Beilage der Kleinen Zeitung, abgedruckt. Aufgrund des anhaltenden Interesses, vor allem in der Oststeiermark ;-), erlaube ich mir diesen Text nun auf meinen Blog zu stellen.
„Die Roten von da Mur!“
Hartberg ist eine sinnlose Stadt, wenn nicht überhaupt der sinnloseste Fleck auf Erden. Und bei jeder Fahrt nach Wien erntet Hartberg beim Vorbeifahren den Stinkefinger. Nicht nur von mir, von vielen anderen Grazern auch. Kurz zur Erinnerung: Hartberg stieg 2009 durch ein sehr interessantes 6:1 über den SAK (Kärnten) in die Bundesliga auf, und der punktegleiche GAK blieb in der „Hagelliga“ hängen. Das Torverhältnis machte damals den Unterschied, und ein echter „Roter“ regierte auf den „Fastaufstieg“ mit Darmdurchbruch. Seit diesem Tag ist Hartberg für mich das absolut Letzte, die Stadt Graz sollte jegliche bilateralen Kontakt mit Hartberg abbrechen, Hartberg ist also des Übels Ursprung und täte es nicht noch einen ziemlich unbedeutenden Grazer Bundesligaverein geben, man könnte sich gegen Hartberg so richtig einschießen. Aber Hartberg zu demütigen ist im Grunde sehr fad, „irgendwann“ werden die Oststeirer schon noch sehen, wo der Hammer hängt.
Wir sind genial, weil wir die Roten sind!
Das „irgendwann“ ist ein sehr strapazierbares Wort. „Irgendwann wird alles wieder besser, irgendwann wird alles wieder gut.“ klingt wie ein Refrain der Kelly Family, könnt auch von Brunner&Brunner sein, nach dem siebten Bier auch von unserer Südkurve. Nur das „irgendwann“ könnte bald mal gestrichen werden. Irgendwann. Das denke ich mir jedes Mal, wenn ich an der Körösistraße vorbeijogge und die dämliche Siedlung auf unserem ehemaligen GAK-Platz sehe, samt der Rudolf-Hiden-Gedenktafel. Rudolf Hiden, Grazer Kicker, stand sogar im französischen Nationalteam. Bei welchem Grazer Verein er seine ersten Kickbackln zerrissen hat, glaube ich nicht mehr erwähnen zu müssen. Aber wir sind halt so gottverdammt traditionsreich, die Erstgeboren so und so und irgendwie anders. Wir sind genial, weil wir die Roten sind!
Salatbeete in Messendorf
Und überhaupt ist der Sonnenaufgang noch immer rot, es heißt ja nicht „Morgenschwärze“, sondern „Morgenröte“. Leider Gottes gibt es in Graz noch immer einige „Schwarze Löcher“, diese sind vermehrt am Jakominigürtel (Gruabn) und in Messendorf (Sturm-Trainingszentrum) zu finden. Das hat auch meine Bekanntschaft zu meinem Salatbauern beendet. Der hat seine Salatbeete in Messendorf. Bei dem kaufe ich nichts mehr. Nein, wir „Rote“ sind nicht kleinlich, wir sind nur ein paar Mal zu oft beschissen worden. Zwangsabstieg in die 3. Liga, der „Fastaufstieg“ ... da wird man halt eigen, vor allem, wenn man als „Roter“ schon immer einen Hang zur Individualität hatte. Und überhaupt, nie vergessen: Wir sind die Roten, keiner mag uns, ***egal!
Keiner mag uns, keiner mag uns, keiner mag uns, ***egal!
Aber im Grunde geht’s uns gut! Die interessanteren Klubs in einer Stadt sind ja immer die zweitgereihten, und eher als „die Stadtclubs“ zu sehen. Ich denke hier an den Wiener Sportklub, den AC Torino, Manchester City, Queens Park Rangers, 1860 München, St. Pauli, Glasgow Rangers, Union Berlin, oder letztens im Veneto entdeckt: Vicenza Calcio, Vereinsfarben bianco-rosso und gegründet auch 1902, na also! Kann man ja gleich auf ein Flascherl Prosecco runterfahren. Und, steigen wir heuer auf, oder nicht? Schön wär’s schon, wirtschaftlich muss es auch einmal passieren, und der Verein braucht – einen Quatsch braucht der Verein! Von mir aus steigen wir auch nicht auf. Weil wir sind ja schon wer, das kann uns keiner mehr nehmen. Wir sind die Roten von „da Mur“ und keiner mag uns, keiner mag uns, keiner mag uns, ***egal!
Wa. © G7, Kleine Zeitung. 1. Mai