Monday, May 25, 2009
Der Dreck aus den ganzen Jahren
Stars aus vergangen Zeiten: Starlight mit Ex GAK-Bomber Herfried Sabitzer auf dem Stadionvorplatz. Starlight mit Laufmaschine Pa Saikou Kujabi auf dem Jakominiplatz. Pa Saikou: „Die Zeit beim GAK war meine schönste.“ Zurzeit kämpft er für den SV Ried.
So etwas gibt es. 75. Minute 1:1, ein Resultat, das für uns in Sachen Aufstieg das Todesurteil bedeutet. Starlight und ich stehen in der letzten Reihe im Sektor 23 und feuern die Mannschaft an. Die Jungs werfen alles nach vorne und kämpfen. Du als Fan spürst, da geht noch etwas. Also hängen knapp 3000 Seelen am Amerhauser-Corner in der Minute 87 und wie es das Schicksal haben will, kommt der Ball zu Hofer, der knapp außerhalb vom 16er abzieht. 2:1! Und Endstand.
Alles paletti, wäre mir nicht unsere Fahnenstange in den Stadiongraben gerutscht. O.k. Als erstes frag ich die Security Die Jungs meinen, da geht jetzt nix. Die Stange bleibt also zwischen ausgebrannten Bengalos, Bierbechern und leeren Tschickpackln liegen. Starlight weiß von allem nichts, da sie mit der Mannschaft am Spielfeld abfeierte. Ich teile ihr die News mit, verspreche aber, dass wir das alles schon wieder hinkriegen. Im Fanshop schenkt uns Petra eine neue Stange und meint, wir sollten die alte vergessen.
Für mich war das Ding gelaufen, aber am Stadionvorplatz sagt mir Starlight, dass sie die neue Fahnenstange nicht will. „Auf der alten Fahnenstange ist der Dreck aus den ganzen Jahren“, sagt sie mir, mit einer Traurigkeit im Gesicht, die alles andere überschattete. So eine Traurigkeit, die einen Blick in die Vergangenheit wirft. Die Fahne war schon bei den Spielen gegen Liverpool oder Alkmaar dabei, gegen Strasbourg zu den Auswärtsfahrten nach Wien oder Mattersburg und natürlich zur Meisterfeier und beim tiefen Absturz in die 3. Liga. Klar, die Fahne auch immer dabei, aber die wird ja am Saisonende gewaschen. An der Fahnenstange haftet jedoch der Dreck der ganzen Jahre.
Bekommen haben wir die Stange dennoch. Ein Security-Typ mit ziemlich paralysiertem Blick hat mich doch verstanden und einen Balljungen in den Graben geschickt um die Fahnenstange zu holen. Nun haben wir zwei Fahnenstangen. Wer also eine Fahnenstange braucht, der soll sich melden.
Wa.
Insider Blog
Monday, May 18, 2009
24. Runde: GAK – SV Bad Aussee 8:1
In der 87. Minute stand es "noch" 7:1 doch dann hatte GAK-Urgestein Roland Kollmann seinen Auftritt, der in der Minute 90 mit einem Flugkopfball auf 8:1 erhöte.
Es gibt Siege und Siege. Ha, ha, stimmt aber. An welches 3:1 kann sich der Fan noch nach Jahren erinnern, wenn nicht gerade dieser Sieg das Türl zu einer anderen Fußballwelt geöffnet hätte? Aber ein 8:1 gegen einen Verein in der gleichen Liga erlebt man doch selten. Dieses Demoralisieren eines Gegners, das hat was, ihn einfach nicht in Würde sterben lassen. Aber ich höre schon auf, bevor wir uns plötzlich in der einseitigen Kriegsberichterstattung wiederfinden.
Trotz des scheinbar eindeutigen Resultats war es ein Spiel, das sich eigentlich erst langsam entwickelte, sich aber dann in einem Taumel zwischen Wut und Freude zu einem Feuerwerk entwickelte. Freude, weil endlich die Lizenz für die 2. Division da ist, Wut, weil im Spiel so viele Chancen vergeben wurden und die Roten doch endlich etwas für ihre Tordifferenz tun sollten. Die letzten drei Tore fielen übrigens in den letzten 10 Minuten. Wenn in der 3. Liga eine Mannschaft wirklich aufsteigen will, dann ist es der GAK.
Wa.
Thursday, May 14, 2009
Übergänge
Blauer Baum im blauen Wasser. Ein Kunstwerk, ha ha ha.
"Übergänge", so nennt sich das Kunst- und Kulturfestival in Saalfelden-Leongang, also im Salzburger Land. Gestern war im Kunsthaus Nexus die dementsprechende PK, der ich beiwohnte, da ich dort als Gast dieses Festivals die ersten zwei Augustwochen bloggen werde, bis die Finger glühen. Saalfelden liegt zwischen den Bergen in 748 m Seehöhe: Gute Luft, absolute Natur und auch sonst wird’s einiges zu entdecken geben. Das freut den „Wa!“
Tuesday, May 12, 2009
23. Runde Nachbericht.
Nachdem ich nicht in Graz war, gibt es nur die Benachrichtigung, dass der GAK mit 5:2 gegen Feldkirchen gewonnen hat, aber die beiden Mitkonkurrenten ebenso auf der Siegesstraße blieben. In der Regionalliga also nichts Neues.
In der Wein-Metropole Krems war ich und dort sah ich das nüchterne Häuschen mit er Aufschrift „Weinprüfstelle Krems“ Dazugehörig am gleichen Grundstück die Altglassammlung, in dem Fall würde ich aber wohl eher die „Alt-Flaschen-Sammlung“ sagen. Jeden Mittwoch ist Prüfung und als Prüfer sollte man vermutlich auch einen anständigen Durst mitbringen.
Falls wer gerne mitprüfen will: Anfragen über einen Prüferlehrgang sind schriftlich an die „Österreichische Bundes-Weinprüfstelle Wien“ zu stellen. Ein ausdrucksstarker Lebenslauf ist vom Vorteil.
Wa.
Monday, May 11, 2009
Wer will schnell reich werden?
Eines muss man ja sagen: Mittlerweile werden auch die Autoren von "interessanten" via E-Mail angebotenen Geschäftsangeboten professioneller. War noch vor einigen Monaten die Rechtschreibung ein Graus, liest sich dieser Brief doch nun schon ganz anständig.
Na ja: Kleinigkwiten wie "ein fremder Ausländer" sind noch immer lustig zu lesen und vielleicht sollte man mit Namen wie Benz und Kruger nicht gar so herumwerfen. Auch die Flugzeugabstürze 2003 häufen sich, obgleich ja nach wie vor der „Kracher von New York“ vom 11/09 2001 der große Favorit ist, aber bitte, lesen Sie selbst.
Guten Tag.
Wir hoffen Sie sind eine zuverlässige und ehrliche Person, die diesen
wichtigen Vorschlag ernst nimmt.
Ich bin Herr. Robert Owode, ein privater Audit-Berater bei der
STANDARD BANK VON SÜD AFRIKA Johannesburg.Es gibt ein Konto in dieser Bank, die seit dem Jahre 1997 eröffnetworden ist und seit 2003 hat sich niemand um dieses Konto gekümmert.
Nach meiner Überprüfung entdeckte ich, dass dieses Konto einem unserer verstobenen Kunde Dr.HARTMUT R.BENZ gehört und dass, wenn das Geld niemand schnellstens in Anspruch nimmt, fällt das Geld an die Regierung als ein unverwendbares / ruhendes Konto.
Der Inhaber dieses Kontos war Dr.Hartmut Ronald Benz, ein fremder Ausländer. Er war ein Junior-Miner der Kruger Gold Company,Geologe von Beruf, und er starb 2003 bei einem Flugzeugabsturz.
Ich habe jetzt mit zwei meiner Kollegen bei der Bank alle notwendigen Informationen/Unterlagen für dieses Konto in Sicherheit gebrucht, damit mein Arbeitgeber keine Kenntnis von diesem Konto mit die Summe von vierzehn Millionen fünfhunderttausend US Dollar (USD$14.7M) hat bis wir jemanden finden, den wir als Verwandten unseres verstorbenen Kunden präsentieren können, um das Geld in Anspruch zu nehmen.
Wenn Sie an dieser Transaktion interessiert sind, bitte antworten Sie an meine private E-Mail Addresse [robertowode@aol.com] und Sie bekommen weitere Informationen über den Ablauf dieser Transaktion.
Ich bitte um Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüßen,
Herr. Robert Owode
PS. Für ganz Schlaue: Da täte ich nicht mitmachen.
Euer Wa.
Sunday, May 03, 2009
Die Themse, ein historisches Gewässer
Als Chefkritiker der London Times, Literaturwissenschaftler, Romancier und Sachbuchautor gehört Peter Ackroyd weltweit zu den vielseitigsten Autoren. Gerade im Bereich Sachbücher hat sich Ackroyd ausgezeichnet. Vor einigen Jahren überraschte er mit einem 800 Seiten starken Schmöker „London Die Biographie“. Die Betonung liegt hier auf „Die Biographie“. Ackroyd schafft es wie kein anderer eine leblose Materie so akribisch zu beschreiben, dass sie zwischen den Seiten plötzlich zu pulsieren, zu leben beginnt. Es ist also nicht vermessen, von einer Biographie zu sprechen. Heuer hat er sich abermals ein Herz genommen, und widmet sich dem wohl geschichtsträchtigsten Fluss Englands, der Themse. „Bei einer Fahrt die Themse entlang kann man mehr über die Geschichte des Menschen erfahren als auf jeder Reise über die Weltmeere“, meint er und liefert in über 500 Seiten den Beweis.
Schönheit, Verkommenheit, Reichtum, Elend – Peter Ackroyd nähert sich dem Fluss in einer Art „fließenden Geschichte“, in der sich alle Gegensätze mit einander verbinden. Besonders empfehlenswert ist das Kapitel „Der Fluss der Arbeit“, wo der Autor über die Menschen berichtet, die zur Zeit der industriellen Revolution den Fluss nutzbar machten: Die tragische Geschichte der Hafenarbeiter, ihr einst hoher Stand und ihr langsamer Abstieg, ist für Ackroyds Erzählungen exemplarisch. Er berichtet sehr eifühlsam, aber nie mit falschem Mitleid. Er beherrscht die Kunst, selbstbewusst sowie staatstragend zu schreiben, ohne dabei unangenehm aufzufallen. Die Londoner Stadtzeitung „Time Out“ zählt Ackroyd zu den vierzig bemerkenswertesten, lebenden Londonern. Mit „Die Themse. Biographie eines Flusses“ untermauert er diesen Status.
wa.
23. Runde: Tanken bei Onkel Rudi
Foto: Drei "rote" Freunde. Dietmar Wanko traf bei seinem Graz Besuch Winfried Schelch und Rupert Holl im Grazer Brandhof.
Nun, als ich das letzte Mal mit Haberer Kurt Gaulhofer sprach, waren wir uns noch nicht ganz so sicher, ob der strafverifizierte 3:0 Sieg gegen den FC Kärnten, der für die ganze Liga gilt, auch für die Roten gilt. In Sachen Lizenz und Co. sind wir eben ein gebranntes Kind. Die Causa hätte ja ebenfalls heißen können: Alle gewinnen 3:0 gegen Kärnten, außer der GAK. Begründung: Weil es der GAK ist.
Als ich dann samstags die Zeitungen durchblätterte, fand ich es bestätigt: Der GAK hat in der 23. Runde gegen den FC Kärnten mit 3:0 gewonnen. Leider hat ja Tabellenführer Hartberg auch gewonnen, aber bitte, der Abstand zur Spitze hat sich auf wunderbare Weise nicht vergrößert, ha ha ha.
Zur Auflockerung und Abwechslung, da es ja keinen Spielbericht geben kann, ein kleines Dramolett, mit dem bezeichnenden Titel: „Danken bei Onkel Rudi.“
Am Abend. Die Sonne ist bereits untergegangen. Auf der Landstraße. Eine Frau und ein Mann im Auto. Die Stimmung ist angespannt. Sie fahren an einer Tankstelle des Ölkonzerns „Onkel Rudi“ vorbei. Die Frau sitzt am Steuer.
Mann: Ich fass es nicht.
Frau: Was?
Mann: Ja du, ich meine, du weißt genau was ich meine.
Frau: Was denn?
Mann: Wir haben kein Benzin mehr und du fährst seelenruhig an der Tankstelle vorbei.
Frau: Ja eh.
Mann: Und das nur wegen deinem scheiß GAK?
Frau: Ja eh.
Mann: Und warum muss ich das ertragen?
Frau: Weil wir Rote sind.
Mann: Du bist ein Roter. Ich bin ein Mensch!
Frau: Ja eh.
Auto wird langsamer, es rollt aus. Kein Sprit mehr. Stille.
Mann: So, das hast du jetzt davon! Tiefe Nacht und wir stehen im Nirgendwo.
Frau: Aber du musst ja verstehen. Mit dem ersten Konkurs habe ich mir geschworen, nie mehr beim „Onkel Rudi“ zu tanken. Von mir kriegt der kein Geld mehr!
Mann: Weißt du was? Du bist ja mit dem GAK verheiratet, und nicht mit mir!
Frau: Ja, so kann man das nicht sehen.
Mann: Oh doch!
Steigt aus. Aus der Ferne kommt ein Auto. Man sieht schon die Lichter. Mann hebt den Daumen zum Autostoppen. Wird mitgenommen.
Frau: Rudi, Rudi. Meinen Verein hast du mir fast genommen. Aber meinen Mann dafür fix. Danke!
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