Meine Laufsaison ist zu Ende, nein, nicht ganz, es gab aber
bereits die beiden größten Highlights: Den Vienna City Marathon (VCM) und den
Wings for Life. Der VCM ist wohl der renommierteste Lauf in Österreich, mit
über 100 Nationen zu Gast und rund 42.000 Läufern. Sehr super. Gut organisiert,
und überhaupt: Da wurde in den letzten Jahren auch investiert und nicht nur
verdient. Der Lauf war trotz Sauwetter geil, weil man halt gerne in Wien ist
und das etwas gleich schaut, wenn man am Naschmarkt läuft. Ein bisserl auch
staatstragend, so mit Bundeshymne, Walzer, weiß Gottt alles, Land of Hope and
Glory habe ich strange gefunden. Ich sah nirgends die Brits aus glorreichen
Kriegen heimkehren. ;)
Auch sonst: Anständig Verpflegung bis zum Schluss, Erdinger-Cheerleader-Paraden
die etwas hergeben, auf alle Fälle wenig Quatsch. Auch war zu sehen, dass das
Merchandising funktioniert. Die Läufer legen sich gerne als „verwendbares
Andenken) ein Qualitätstrikot des Laufs zu, auch wenn das dann mit der Startgebühr
über 100 EUR ausmacht. Zu mir: Sehr wenig Schlaf, mäßiges Training und eine
kleine Party davor, daraus resultiert
eine oage Zeit, für den Halben ca. 1:37, wo ich aber zum nächsten Punkt komme:
Man macht es ja, damit man es macht, den olympischen Gedanken, den gibt’s ja
noch. Der erste „Halbe“ dieses Jahr ist also Geschichte.
In den letzten Jahren war die Teilnahme am Wings for Life für mich
nicht möglich. Heuer war ich also erstmals am Lauf dabei, der von Red Bull
weltweit veranstaltet wird. In einem Satz erklärt: Weltweit laufen die Mädels
und Jungs zeitgleich weg. Nach dreißig Minuten setzt sich ein Catcher Car in
Bewegung und schnappt alle Läufer auf. Gewonnen hat, der weltweit als letztes
geschnappt wurde. Okay, mich erwischte es nach rund 8 km, wäre auch so mehr
drinnen gewesen, standen doch viele Pfosten am Weg herum, aber deshalb macht
man’s ja nicht.
Der Event war steil, so viele LäuferInnen zu sehen, die
irgendwie schwer nach Nachtlokal und Disko ausgeschaut haben, die vermutlich noch
selten in Laufschuhe schlüpften, war außergewöhnlich, aber richtungsweisend. Neben
den Ausdauersportlern macht sich nun eine zweite Bewegung bemerkbar, die Youngsters,
die sich ganz gerne bewegen und ein anderes Ding suchen, als Volksläufe: Mit
dem Catcher Car, Hubschrauberflug, den RB-Sportlern und dem Drumherum war
wirklich viel los und es zeigte auch die Möglichkeiten auf, dass eine
eigentlich unspektakuläre Sportart zumindest auffällig gezeigt werden kann und
sich dieses Gefühl auf die Teilnehmer überträgt.
Der Gedanke, dass dieser Lauf den Menschen gewidmet ist, die
nicht mehr laufen können, ist voll okay und geht auch auf. Hier sieht man dann
bei Steigungen, wie LäuferInnen RollstahlfahrerInnen antauchen und ein Stück
mitnehmen, ohne jetzt auf ihre Zeit zu schauen und so weiter. Dass das
natürlich wieder eine Werbung für Red Bull ist, ja mei. Andere verdienen auch
Millionen und machen nix. Dass es an den Labstationen Red Bull gibt, finde ich
irgendwie witzig, Coca Cola gibt’s in den anderen Läufen auch. Nächstes Mal
werde ich im Team Betriebsrat antreten, wie schon GAK-Haberer Hofer sehr
treffend bemerkte, vielleicht löst sich dann der Lauf auf ;) Eines noch, das
Publikum hat’s ganz gerne, wenn es von Läufern angebrüllt wird und folgt dann
zugleich: Klatschen oder laufen!
Wa. (Fotos: Wa.)
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