Der Brief und die dazugehörende Mitgliedskarte. |
Betreff: Ihre Automobilclub-Mitgliedskarte für unsere Tochter Clarissa Berner. Mitgliedsnummer 34 007 427 AUTO.
Sehr geehrter Sachbearbeiter;
Sehr aufmerksam, dass Sie unserer Tochter Clarissa Berner eine Clubkarte zukommen haben lassen. Immerhin, mit 17 Jahren kann man das brauchen, da haben Sie Recht! Nur blöd, dass Clarissa noch keinen Führerschein geschweige denn ein Auto hat.
Seit dem 6. Lebensjahr Mitglied.
Betrachte ich die Clubkarte genauer, steht oben, dass Clarissa schon seit 2001 Mitglied bei Euch ist, also seit dem sechsten Lebensjahr bereits im Club dabei ist. Da hat man dann gute Chancen auf die „Golden Card“ oder als alter Chiller bekommt man mal ein Foto mit ihrem Marketingleiter in die Mitgliederzeitung: „Frau Clarissa B. 106 Jahre alt, seit 100 Jahren im Club!“ Ist doch so, oder? Aber das brauchen wir nicht zwingend, wir sind schon Mitglied bei einem Grazer Fußballverein, nein, nicht Sturw Graz, sondern wir sind bei dem Club dabei, der 1902 gegründet wurde und den Ausgleich nicht nur am grünen Rasen beherrscht, wie kaum ein anderer (österreichische) Verein. Ich glaube also, dass prinzipiell eine Mitgliedschaft reichen muss.
24 Stunden Rechtshilfe, auch für Hools?
Langsam dämmert es mir, warum unsere Tochter zu Eurem Mitglied wurde: Irgendwie hat’s dadurch eine kostenlose Schulweg- oder Radfahrversicherung gegeben, gelle? Jetzt weiß ich nicht so genau, was ich machen soll, weil bis zum 19. Geburtstag ist die Mitgliedschaft ja kostenlos. Ich kann das Ding also ruhig schleifen lassen, und vielleicht sollte ich das auch. Sie bieten uns ja auch „24 Stunden Rechtshilfe“. Wir stehen ja gelegentlich am Fußballplatz in der Kurve oder gleich daneben, und auch bei Rockkonzerten kann’s eng werden. Kann man da mal den Haken ausfahren lassen, dass man etwas mehr Platz hat? Also, für den Fall der Fälle kann ja eine 24-Stunden Rechtshilfe nicht falsch sein – oder gilt die nur, wenn etwas im Zusammenhang mit unserem Auto „passiert“? Also, wenn man so einen gegnerischen Fan leicht touchiert, bin ich dann bei Ihnen richtig?
Herr Clarissa.
Aber so ganz gefällt mir das nicht, denn plötzlich vergesse ich unsere Tochter bei Euch abzumelden, und dann haben wir den Salat! Wie sehen denn Sie das, sehr geehrter Sachbearbeiter? Ich glaube ich sollte Clarissa abmelden, weil irgendwie seid Ihr in Wien Rüpeln, denn der Brief ist auf „Herrn Clarissa Berner“ adressiert, aber wie ein Herr schaut unsere Tochter wirklich nicht aus. Sie heißt ja jetzt auch nicht Clarissus oder so, sondern Clarissaaa! Also, ich bin für die Abmeldung, außer Sie schieben mir mal ein paar Super-Argumente rüber, warum unsere Tochter Mitglied bleiben soll?
Mit freundlichen Grüßen,
Martin G. Wanko, Graz 2.
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