Friday, September 22, 2006

Graz ist (nur) einen Stern wert.

Wankos Blog



Um Graz zu erklären braucht es nicht viel. Beispielsweise ein sternförmiges Straßennetz vom zentralen Jakomiplatz aus gelegt, zeigt die Stadt im wirklichen Licht. Zu Beginn, die Jakoministraße (und in den nächsten Tagen mehr.)

Ich beginne die Jakoministraße am Ende, und taste mich langsam auf den Platz vor. Hier befindet sich der originale Tandler „Altes am Jakominiplatz“, zugleich das Highlight der Straße. Alte Teddys; Melitta Keramik Kaffeeaufsatz; Art Deco Tassen, in den Pastelltönen gehalten und jetzt kommts: Original tschechischslowakische Moser Likörgläser, in Altrosa gehalten. Wer das alles sammelt, sammelt auch noch alte Hunderter unter dem Kopfpolster, denk ich mir und schlapf weiter.
Monikas Handarbeitsstube; ein Tatoo- und Piercinglabor; alles sehr angewandt. In der Mitte der Straße ein weiteres Highlight aus alten Tagen: das „Kangaroo“, unter seinerzeit unter Schülern als „Käng“ gerufen und in der Professorenschaft als Schwenzerlokal verrufen. Und tatsächlich noch immer vorhanden, mit den gleichen Gerichten wie anno dazumal: „Gordon Bleu mit Beilage nach Wahl“, wohl bekommt’s.
Beim Vorbeigehen eine Änderungsschneiderei; der Friseur „Traumschnitt!“; ein Italiener ohne Gäste. Und jetzt: „Altwaren Josef Lampl, Witwe.“ In der Auslage, Verblichenes: Wolfgang Hohlbeins „Indianer Jones“; Stephen Kings „tot“; und Agatha Christis Rächer. Natürlich auch die Tandlerklassiker schlechthin: Perry Rhodan u. Jerry Cotton, ein unschlagbares Team.
„Bodenbeschläge & Tapeten“ ist noch im Hintergrund lesbar, doch wird hier schon lange kein Boden mehr verlegt. „Qualität aus zweiter Hand - tauschen und verkaufen.“, so steht es geschrieben. Angeboten wird beispielsweise, ein fertiges Zahlenmalbild mit einer Katze, ein gestreiftes Gloriette Hemd, das Jochen Distelmeyer von Blumfeld zur Ehre gereichen würde; zwei Stickbilder, auf dem einen betet ein Kind und auf dem anderen schaut ein Kind andächtig in eine großen Kerze; daneben ein Ravensburger Spiel „Einkaufsbummel“ und ein Werkkoffer mit zwei Fußballbickerl oben: Marcelo José Bordon, von Schalke 04 sowie Marcelo Pletsch von der Borussia. Beide vermutlich aus der Saison 04/05.
Das Ende ohne Schrecken gibt es nicht: In diesem Falle ein Café, das jeder Endstation zum Aufstoßen gereichen würde, in diesem Falle sich aber im Grazer Zentrum(!) befindet: „Cafe Vollmond“, ein Halogenlampengraus. Dazu noch die Admiral Sportwetten und aus.

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