Wednesday, March 31, 2021

Hans-Ulrich Thomale: „Ich bin Trainer - kein Diplomat.“

 

                                    Foto: Hans Ulrich Thomale in seinem Element, beim GAK. (c) Thomale 



Hans-Ulrich Thomale ist Jahrhunderttrainer des GAK. Nicht umsonst, denn unter seiner Regentschaft schafften die Roten in der Saison 1994/95 den Aufstieg von der 2. in die 1. Liga und daraufhin sogleich die Qualifikation zu einem internationalen Bewerb, als 4.-Platzierter. Er formte Spieler wie Ales Ceh, Franz Almer, Gregor Pötscher, Martin Amerhauser und Edi Glieder. Den größten Erfolg hatte er sicher mit dem 1. FC Lokomotive Leipzig, mit dem er das Europacup Finale 1987 gegen Ajax Amsterdam mit 0:1 verlor. Den wahren Segen gab es jedoch 2004, als er mit seiner Frau in Thailand bei der Tsunami-Katastrophe nur knapp dem Tod entging. Im Sommer soll, wenn bezüglich der ganzen Lockdowns alles glatt verläuft, ein Buch über den Trainer herauskommen. Dann gibt es auch eine Lesereise, die ihn auch nach Graz führt. Guter Plan und eine gute Zeit, um jetzt mal kurz zu quatschen.

 

Herr Trainer, wie heißt das Buch und wie kommt es zu dem Buch über Sie. Ist ja doch eine Ehre, oder?

Thomale: Im Dezember 2019 überraschte mich mein ältester Sohn Michael mit dem Wunsch und einer zarten Aufforderung, doch ein Buch über mein Leben schreiben zu lassen. Anfangs war ich von dieser Idee nicht unbedingt angetan. Doch mein Sohn überzeugte mich. Ich hätte doch viel erlebt (Tätigkeit in Ost u. West, im Ausland sowie Ereignisse wie z.B. der Tsunami in Thailand...). Letztlich gab ich ihm Recht. So wurde aus der Idee die Wirklichkeit.

Das Buch sollte nicht nur meinen sportlichen Werdegang zeigen, sondern auch andere Lebens-u. Ereignisbereiche (Familie, Leben in beiden Teilen Deutschlands und im Ausland ) skizzieren. Fachleute, die das Manuskript schon gelesen haben, meinen es wäre ein sehr authentisches, ehrliches Buch. Wir werden sehen. Der Titel des Buches sagt schon einiges aus: „Ich bin Trainer - kein Diplomat.“

 

Sehr schön, dann haben wir auch gleich den Titel unseres Gesprächs gefunden. Sie wurden fast Europacupsieger der Meister, waren öfters „im Westen zu Gast“. Gab es da einmal die Überlegung nicht mehr zurück in die DDR zu reisen? (Sie wären ja nicht der einzige gewesen...)

Thomale: In meiner Trainertätigkeit habe ich mit meinen jeweiligen Mannschaften ca. 100 internationale Spiele bestritten. Davon 30% in etwa in westlichen Ländern. Dadurch hatte viele Kontakte, manche Visitenkarte fand den Weg zu mir. Für mich hat sich die Frage nie gestellt - meine Familie (tolle Frau, zwei prachtvolle Jungs!) waren meine wahren Vorteile!

 

Gehen Sie noch auf den Fußballplatz?

Thomale: Natürlich verfolge ich vieles im Fußball. Aber auf Sportplätzen bin ich selten zu sehen. Früher hatte ich durch meinen Job wenig Zeit. Heute hole ich vieles nach, zum Beispiel Urlaub machen ... 

 

Was halten Sie von RB Leipzig?

Thomale: RB Leipzig ist für mich ein Retortenclub, der aber durch gutes Management , entsprechende sportliche Führung natürlich auf der entsprechenden finanziellen Grundlage, seinen Weg in Spitze der Bundesliga geschafft hat. Das sollte man anerkennen.

 

Als Grazer muss man das fragen: Welchen Stellenwert nimmt der GAK 1902 inIhrem Buch ein?

Thomale: Der GAK nimmt einen relativ hohen Stellenwert ein. Schließlich war diese Zeit sportlich sehr erfolgreich und nicht zu vergessen: die Lebensart der Österreicher sowie Mannschaft und Fangemeinde des GAK.

 

Sie haben als Trainer den GAK 1995 raufgebracht. Wann meinen Sie ist es für den Aufstieg in die höchste Spielklasse Zeit?

Thomale: Nachdem sich der GAK stetig nach oben entwickelt hat, gehe ich davon aus, dass  

mit guter Arbeit und dem entsprechenden Glück, in spätestens zwei Jahren der GAK wieder erstklassig wird. Dazu wünsche ich von Herzen gutes Gelingen!  

 

Herr Trainer, danke für das Gespräch, alles Gute für Sie und Ihre Familie und rote Grüße aus Graz!

 

Wa. 

 



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