Tuesday, March 17, 2020

Corona and me – Tag 2 der Quarantäne

Austria – 1016 Corona-Infizierte: 

In jedem Desaster liegt auch eine Chance. Ohne jetzt in die Untiefen vorzudringen zu wollen, bitte ich die Tiroler Landesregierung als Gesamtheit zurückzutreten. Seit Jahren hinterlässt einen der Tiroler Winter-Tourismus immer in größerer Ratlosigkeit, Ischgl war ja auch der Ort, an dem erstmals der Dosen-Prosecco vorgestellt wurde - ich glaube unter Beisein von Paris Hilton - hat man eigentlich mit dem Corona-Ischgl eine Bergspitze erreicht und die zweifelsohne auch fragwürdigen Touristen mit „unwillkommenen Mitbringsel“ ausgestattet.  Aber wie eingangs erwähnt, liegt die Chance im Desaster. Ohne Weinskandal hätte sich der österreichische Wein wahrscheinlich nicht so gut aufgestellt. Hat zwar auch Jahre gedauert, aber in dieser Zeit könnte der Steinadler wieder heimisch werden und die elektronische Zither als akustisches Element in Alpen-Horror-Tourismus-Filme abwandern. 

Ah ja, gestern war ich am frühen Abend eine Runde laufen. Also, alleine und mit einem Zweimeter-Abstand zu anderen Läufern, auch zu diversen „Anhängern“, die sich unbeabsichtigt einen n die Sohle heften. An der Mur war auch einiges los, man sah, dass die Menschen Energie loswerden wollten und mussten. Als es dann einnachtete, war die Altstadt von ihrer schönsten Seite zu genießen, frequentiert von immer weniger Menschen. Da waren keine Wege verstellt und die Schönheit der Stadt mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern war umwerfend, weil jetzt auch nicht kitschig oder irgendwie aufgeblasen, sondern wahrhaftig natürlich, falls das Wort abseits der Natur verwendet werden darf. Natürlich, Virus hin oder her, gestern hätte man als Werbung schön für eine Zeit fotografieren können, in der wieder mehr Gäste Graz besuchen kommen. Trotzdem hatte diese Einsamkeit etwas Leibhaftiges. Vielleicht ansonsten noch zu sehen, abends am 24. Dezember oder dem 01. Januar. 

euer Wa. 

17. März 2020

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