Violetta Schuralow und Stefan Ruzowitzky bei der Soundportal Premiere ... |
Die Hölle ist ein ungemütlicher aber
interessanter Ort und seit kurzem auch Titel eines Action-Films aus Österreich.
Stefan Ruzowitzky hat ihn in Szene gesetzt – und wie. Ein Psychopath treibt
sein Unwesen, ein Frauenmörder. Eigentlich in Afrika „tätig“, hat nun in Wien
sein erstes Opfer, eine muslimische Sexarbeiterin, in den Himmel befördert.
Violetta Schuralow (Özge) hat ihn dabei von Fenster zu Fenster knapp nach der
Tat beobachtet, und er sie. Sie ist daraufhin die Gehetzte, macht aber einen
auf Nikita und ist schon sehr wehrhaft. Als Kommissar engagierte Ruzowitzky
Tobias Moretti, der auch mit seinem Alter Ego seinen gewissen Spaß hat, sein
altersschwacher Schäferhund ist schon sehr okay.
im Cineplexxx in Graz ... |
„Die Hölle“ ist ein klassischer
Actionfilm, in der Machart von Luc Besson. Action, dazu viel Film Noir und ein
Fokus auf das ungeschönte Wien von heute. Hier wird das heiße Thema Migration
angepackt, jedoch ohne eine eindeutige Position zu beziehen, sondern um einen
coolen Film zu machen, der seine Erwartungen übertrifft. „Die Hölle“ ist nicht
peinlich, sondern fährt auf einem High Label - deshalb angemerkt, da das Genre
Actionfilm im deutschen Sprachraum oft aufgrund mangelnder finanzieller
Möglichkeiten und ästhetischer Fehlentscheidungen ein bisserl lächerlich
ausschaut und eher an beliebige Sokos erinnern. Wenn es in „der Hölle“ kracht, kracht,
kracht es, wenn gejagt wird, wird gejagt und wenn das Blut spritzt, spritzt das
Blut. Das ist sehr fein anzuschauen, natürlich auch mit wunderbaren stimmigen
und traurigen Momenten, die nötige Formung und Weiterentwicklung der Charaktere
sorgt.
Hund is cool - Violetta. |
Natürlich kann man meckern, dass der
Moretti schon wieder spielt, oder es scheinbar am Palfrader kein Vorbeikommen
gibt. Ja eh, aber scheiß drauf, weil Violetta Schuralow eine großartige
Schauspielerin ist, die alles überstrahlt, dem Ruzowitzky ein geiler Film
gelungen, dem das noch viele neidisch sein werden, weil man Wien „von unten“
sieht, ohne daraus ein Sozialdrama zu machen und weil der Film ganz einfach
klasse ist und darum viele, viele Besucher braucht. In Österreich ohne der
klassischen Komödie oder dem Arthouse-Film geiles Zeug zu machen, ist verdammt
schwierig, eine Genre Erweiterung „Österreichischer Action-Film“ wäre sinnvoll.
Wa.
Vielen Dank für die Einladung an das Radio Soundportal sowie
das Cineplexxx in Graz. (Fotos 1, 2, Wa. Foto 3: Allegro Film).
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