Die ersten 45 Jahre sind vorbei. Teilweise mag man die
Erinnerungen, teilweise nicht, wie das halt so ist in einem nicht mehr ganz so
jungen Leben. Hab mal nachgezählt: 18 Theater-Uraufführungen sind’s, drei
Romane, einige Hörspiele, viele journalistische Texte. Da kommt schon etwas
zusammen. Nichts jedoch gegen die Tage, die ich bis jetzt am Leben bin: 16.425
– Schaltjahre nicht berücksichtigt. Irgendwie sind mir hier trotz allem Tun
viele Tage wie zwischen den Finger zerronnen. Das wurde erst durchs Tun besser.
Machen! Im Alter haut das so und so besser hin! Aber ich will jetzt nicht die
ganzen Vorzüge aufzählen, die das Älterwerden innehat. Der meiste Wein wird
halt doch selten besser, wenn er zu lange lagert. Jung sein ist halt meistens
superer, nur will man als junger Mensch nix davon wissen. (Da findet man das
Jungsein oft ziemlich scheiße).
Aber das Älterwerden brachte mir mehr Licht ins Leben: Das
hat alles mit Schreiben zu tun. Das macht mir Mut, weil es will halt keiner nur
so da sein, weil er da ist. So kommen heuer sicher wieder zwei Theaterstücke
hinzu, und sonst noch einiges. Vielleicht auch wieder einmal eine Prosa! Das
kann ja sein. Viel geholfen haben mir hier Frau und Tochter. Danke, dass es
euch gibt! Das Großartigste am Elternsein ist ja, dass man Verantwortung hat.
So braucht man sich um viel Scheiße, die einem umgibt, keine Gedanken machen. Das
sprengt Vieles weg und das ist auch gut so.
Und trotzdem: Jeder ist gelegentlich von Mauern und Wänden
umgeben, dunkle Mauern, weiße Wände, oder so. Mir macht das aber nix mehr, weil
ich gelernt habe, mit ihnen zu leben. Sie sind Teil von mir. Gelegentlich tanze
ich auf ihnen, dann wenn mir besonders gelungene Sätze einfallen. Manchmal
laufe ich auf ihnen, dann wenn ich beim Laufen die Hormone ausgeschüttet
bekomme und das einem Rauschkind, wie ich eines bin, Freude bereiten. Als
Österreicher ist man ja ein Rauschkind und die glückliche Form des Rausches entsteht
für mich durch die Bewegung.
Dazu braucht es neue Herausforderungen: Der Vienna Marathon
(Startnummer: 17.922) wird das erste Highlight, da sollte der Halbe unter 2
Stunden gehen, abgesehen davon, ein Lauf in der Bundeshauptstadt kann nie
schaden. Im Vorsommer haben wir dann den Grazathlon (Startnummer: 924), wie ich
den schaffe, weiß ich noch nicht, aber ich werde ihn schaffen! GRRR! Und wenn
alles super flutscht, könnte im Herbst sogar beim Graz Marathon der Ganze
gehen, also die ganzen 42,195 km – schau ma amal. So gesehen werden alle Mauern
und Wände klein und werfen nur noch Schatten, wenn die Sonne untergeht und
diese dichte ich dann nieder! Das geht aber nur durch Disziplin.
Selbstdisziplin. Die sprengt eigentlich jede Mauer. Aber das ist wieder eine
andere Geschichte.
Zu guter Letzt: Wäre mir im Meisterjahr 2004 die gute Fee
erschienen, und hätte gemeint, der GAK wird ab 2013 ein paar Mal in Folge
Serienmeister, ich hätte glatt angenommen!
Wa. (Text & Fotos)
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