Sunday, June 21, 2009

Der Creativ Preis des ACS:


Die Menschen waren hungrig. Vom Ochs blieb nicht viel übrig.

Der Advertising Club Styria lud zum jährlichen Fest. Heute auf den schon teils gespenstisch wirkenden Reininghaus-Gründen, da ja dort ein Wohnbau-Großprojekt aus dem Boden gestampft werden soll. Gar nicht gespenstisch war das heurige Anliegen, ein eigner Werbepreis mit internationaler Jury stellte ACS-Mastermind, Autor und GAK-Kurven-Steher Michael Gaisbacher vor: monumentum creative award 09

Gratulation!


Petra und Alfred: Rot & weiß ein Leben lang!

Was soll man dazu noch sagen? Wenn 2 Rote heiraten, gibt’s auch rote Geschenke: Mema-TV spendierte Petra und Alfred ein Roland Kollmann Trikot mit allen Unterschriften der "Fast-Meister-Mannschaft". Einen herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit gibt’s von der Redaktion.

Wa.

Böse Menschen schreiben gute Bücher.



„Der Krimi-Plot ist für uns nur ein Vorwand, um die heutige politische, wirtschaftliche und soziale Realität darzustellen“ antwortete Massimo Carlotto in einem Gespräch auf die Frage, was es denn mit seinem neuen Roman „Ich vertraue dir“ am Hut habe. So geht es Carlotto durchaus um delikate Inhalte wie: Bestechung, Betrug, Erpressung, Nötigung, organisiertes Verbrechen, Manipulation von Lebensmittel und Dealerei. Das ist ziemlich viel für einen Krimi, umso großartiger, dass dieses Themen-Bündel in dem relativ schlanken Roman der zwei Sarden Massimo Carlotto und Francesco Abate stattfinden kann.

Ihr Zugpferd ist der freche Gangster Gigi Vianello. Schaut aus wie der Popstar David Bowie, sogar ein blaues und ein grünes Auge hat er von Geburt an, hat studiert ist gut in der Society verankert und trotz allem: Der Betrug im Großformat scheint für ihn die einzige Möglichkeit zu sein, um unfassbaren Reichtum zu erlangen. Er zieht in Sardinen einen Lebensmittelbetrug im großen Stil auf, bis ihm ein bildhübsches, trauriges Mädchen in die Quere kommt, dem er sich nicht widersetzen kann.

Das wunderbare an dem Autorenduo ist, dass sie ihre Geschichte staubtrocken und ohne Gewissensbisse runterschreiben. Dabei sind sie von einem tiefschwarzen Humor beseelt und dementsprechend oft ist einem auch zum Lachen zumute. Dem italienischen Doyen der Kriminalromane, Massimo Carlotto, hat es gut getan, sich mit dem DJ Francesco Abate auf ein Packl zu hauen, denn Abete lässt viele Referenzen aus der Musik- und Filmwelt einflößen und überspringt gelegentlich auch zwei, drei Hürden auf einmal. Schöner Nebeneffekt: Ein Italo-Krimi der nicht mit einem Kochbuch zu verwechseln ist. Manchmal bleiben dem Leser die Spaghetti im Rachen stecken. Weiter Krimis mit Gigi Vianello sind geplant. Die zwei Sarden haben also einen zugfähigen Gauner ins Leben gerufen.


Wa.

Ein Wort zu den Schwarzen:



Roadrunner- Möge er nur weiterlaufen.

Gerade in letzter Zeit waren Beileidsbekundigungen von den Schwarzen auf der Tagesordnung. Eines zu Euch Schwarzen:

"Euer Mitleid ist unsere Schande."

Wa.

Wednesday, June 17, 2009

am rande

Im Punkto Allgemeinbildung gibt's auch Brutales.

Komme ich mit Starlight auf Harzt-IV zu reden, meint sie nicht unlocker: "Hey, sind das nicht die Typen, die sich nicht >>selber<< ernähren können?"
Klingt brutel, aber so kommt es mal rüber.

Wa.

Sunday, June 14, 2009

Wir wollen bloß wissen "warum"!



Alles im Nebel.

Der GAK gewinnt mit 2:1 in Linz und der TSV Hartberg gewinnt 6:0 gegen den SAK. Laut Papier ist also Hartberg Meister in der 3. österreichischen Liga und hiermit aufstiegsberechtigt.
Kurz zum Werdegang: Hartberg legte immer wieder Tore nach, genau so, dass der GAK nicht aufsteigen konnte. Ich glaube im ganzen Spiel war der GAK 12 Minuten Meister.
Um 2:45 am Morgen veröffentlicht der SAK-Präsident Marko Wieser auf der offiziellen SAK-Homepage an alle GAK-Fans eine Entschuldigung für die desolate Leistung seiner Mannschaft.
Am Nachmittag gibt er dem Internet-Portal Laola1.at ein aufgebrachtes Interview in dem er bestätigt dass eine Person aus dem Hartberger Umfeld 2 Mal einen Spieler kontaktiert habe, dieser aber den Kontakt abgebrochen habe. „Es ist etwas versucht worden“, so der SAK-Präsident auf Laola1.at. Wieser habe nun von allen Spielern eine eidesstattliche Erklärung unterzeichnen lassen, vor dem Spiel nie von Personen aus dem Hartberger Umfeld diesbezüglich kontaktiert worden zu sein. Eine Aufzeichnung der Mobiltelefonprotokolle soll folgen. Für die Spieler könne Wieser aber nicht mehr die Hand ins Feuer legen.

Ich bin jetzt kein großer Freund von Verschwörungstheorien, aber wenn sich der Präsident eines Vereins in den frühen Morgenstunden auf der offiziellen Homepage auf Grund der mangelhaften Leistung seines Vereins entschuldigt, hat er es dringend nötig.
Weiters würden wir alle gerne wissen, wer in Hartberg vor dem Entscheidungsspiel nervös geworden ist. Wenn der Kirchenwirt zum Telefonhörer griff, weil er um seine zukünftigen Einnahmen fürchtete, und bei einem für Hartberg hilfreichem Resultat auf eine Brettljause eingeladen hätte, soll man es dabei belassen. Wenn jedoch ein Funktionär der Hartberger oder einer Person die sehr stark in das Geschehen des Hartberger Vereins involviert ist, zum Hörer griff, dann wird es schon einmal sehr interessant.
Weiters würden wir alle gerne wissen, was der nette Herr aus Hartberg denn so vorgeschlagen hat. Trifft das ein, was der GAK-Fan vermutet, ist das 6:0 der Hartberger in einem neuen Licht zu betrachten. Kann tatsächliche Manipulation nachgewiesen werden, wird der Verband handeln müssen. Vor Jahren würde man weiterhin im Dunklen tappen, doch Mobilfunk- und Internetprotokolle sind schneller zu besorgen als man glaubt. Das Leben kann sehr einfach sein, wenn sich nur recht bald der dubiose Nebel verzieht.

Wa.

Friday, June 12, 2009

Weil!



Ok, versuchen wir es noch einmal: Weil wir Rote sind! Wir bringen die Schale von Linz nach Graz, aus dem lapidaren Grund, weil wir Rote sind!

Alles klar?

wa.

Sprachlos.



Es gibt eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Im Grunde gar nichts mehr. Die Boys in Red müssen wissen wie viel es geschlagen hat. That's it.

Rote!

Thursday, June 11, 2009

Finale: 29. Runde



Die 29. Runde, oder soch die 30? Ja echt keine Ahnung mehr. Wird wohl die 30. sein, aber die passt dann nicht mehr zur letzten Überschrift. Klar ist es die 30. Runde, Blödmann! Aber was soll's. Morgen geht es ab nach Linz, zum Finale. Auf alle Fälle ist es angenehmer dabei zu sein, egal wie das Spiel ausgeht, als in Graz zu sitzen und das Spiel "wehrlos" auf der Mattscheibe anzuschauen.
Eigentlich dachte ich, ich würde irgendwie von panikartigen Zuständen befallen werden, aber sonderbarer Weise bin ich ziemlich ruhig, Starlight auch. Wird schon werden. Und wenn nicht? Dann frei nach Falco: Dann halt nicht. Also, noch ist Ruhe angesagt. Im Grunde reicht'd eh, wenn's mir 5 Minuten vor Anpfiff den Magen umdreht.

Rote!

Monday, June 08, 2009

Runde 28: Aspiranten, Volontäre und Schlampen.



Die Volontäre



Die Helden von heut’: GAK-Superhelden in der Kurve.




Für die Ewigkeit und noch viel länger: GAK als Tatoo am Bein.


7454 Fans. Das ist für die 3. Österreichische Liga Rekord und wird so in die Annalen des Österreichischen Fußballs eingehen. Absolut hollywoodmäßig auch das Resultat: 2:0 gegen die Hartberger, dem bisherigen Tabellenführer. Dadurch haben die Roten mit den Hartbergern in der Tabelle gleichgezogen und dank dem besseren Torverhältnis die Tabellenführung übernommen. Und trotz allem war das Spiel das Befremdetste was der „echte“ Fan seit über 2 Jahren mitbekam.

Der „Rote Schnitt“ bei Regionalspielen beträgt ungefähr 2500 Fans. Das ist eine eingeschworene Gemeinde, wo von mir aus nicht jeder jeden kennt, aber über den Weg läuft man da doch vielen öfters. Der Fan ist es gewohnt, beim Gang nach Liebenau mitleidig betrachtet zu werden, von argwöhnisch kann seit dem Absturz in die 3. Liga nicht mehr die Rede sein, nach dem Spiel mit einer noch kleineren Gemeinde ein Bier zu trinken und dann den Heimweg anzutreten. Auf dem Heimweg bleiben oft genug Nobelkarossen stehen, lassen schnell das Fenster runter, sodann sich eine hoffnungsvolle Stimme den Weg nach außen bahnt: „Wie haben wir gespielt?“ Der Haubentaucher hat hier schon die richtige Antwort eingeführt: „Sie haben nicht gespielt, Sie waren ja nicht einmal unten. Also bitte, fahren Sie weiter, hauen Sie ab.“ Und aus.

Also, wie geht es dann dem „Echten Roten“, wenn er plötzlich einer Übermacht an Fan-Aspiranten gegenüber steht? Ich versuche die Antwort zu formulieren: Er ist umgeben von einem schalen Nichts, von einem Schwamm voller Essig, von Heuschrecken, die die Landschaft kahl fressen, von Menschen die nicht gelernt haben, nur so viel zu trinken, dass man 45 Minuten nicht pissen muss, von Menschen die sich an den gedeckten Tisch setzen und sich ein Leben lang nicht Gedanken machen, wer denn das Mahl gerichtet hat, von Menschen denen seit 2 Jahren der Verein so etwas von scheißegal war und die nun mit stolz erhobener Brust durch die Stadt gehen und behaupten „Wir waren dabei, als der GAK …“.

Diese 5000 Fan-Volontäre haben in den letzten 2 Jahren absolut nichts dazu beigetragen, dass es den Verein und so etwas wie einen Fußball-Dualismus in Graz noch gibt. Ein Dank sei hier an die 2500 Fans gerichtet, die sich sehr viele Spiele angetan haben, angetan deshalb, weil es oft um nichts ging außer eben um das Wichtigste: Um Fußball. Und ein Dank sei an dieser Stelle auch der Initiative 1902 ausgerichtet, die sich nicht zu schade war, mitunter den fußballbürokratischen Weg einzuschlagen, um einer Fusion mit einem anderen Club oder sonstigen Hirngespinsten einen Riegel vorzuschieben. Darum hatten die 5000 Fan-Schlampen am Freitag etwas zu feiern. Immerhin ging nach der 1. Halbzeit das Bier aus.

Wa.

Tuesday, June 02, 2009

Die 28. Runde, oder High Noon in Graz!



Bild (C) Wanko: Aufgenommen beim Auswärtsspiel in Hartberg, welches 1:1 endete. Hätten die Jungs auf beiden Seiten gewusst, dass sie sich am Ende der Meisterschaft an der Tabellenspitze gegenüber stehen, wären sie wohl mehr gelaufen, denn wer will schon "ein Leben lang" in der "Hagel-Liga" bleiben?



Als ob hier ein Dramaturg aus Hollywood am Schaffen wäre: Der GAK gewinnt am Freitag schon sehr souverän in St, Veit 5:1 und übernahm seit 4 (!) Jahren erstmals wieder eine Tabellenführung, wenn auch nur für knapp 48 Stunden. Am Sonntag gewann Hartberg gegen die Sturm Amateure mit 1:0. Das Gute daran, die Sturm Amas sind aus dem Titelrennen. Das Schlechte: Hartberg liegt 2 Runden vor Schluss wieder 3 Punkte vor dem GAK.
Jetzt findet als diesen Freitag um 19:00 das High Noon in Graz statt. Der, der gewinnt hat die Schnauze vorne. Das Hammer: Der GAK muss gewinnen, sonst wird aus allem nix. Das dürfte die taktischen Möglichkeiten des Trainerstaabs ziemlich einschränken, was aber auch kein Nachteil ist.
Und wie geht es dem Fan dabei? Da rinnen alle Safterln im Magen zusammen. Die fiebern dem Freitag wie einer Nachprüfung in der Schule entgegen. Noch einmal sitzenbleiben ist nicht drin, sonst nimmt einen der Papa aus der Schule.

Wa. In guter Hoffnung.

Börsenhaie und andere Analysten.


Geld und Literatur. Ein schwieriges Kapitel. Wenn es von Autoren zum Thema gemacht wird, dann eher klagend: Sie haben zu wenig Kohle. Interessant ist, dass gerade jetzt, wo die internationale Finanzwelt in argen Turbulenzen steckt, zwei Autoren Wertpapieranalysten zu ihren zentralen Figuren machen und das mit ganz unterschiedlichen Zugängen.
„Cityboy“ heißt eine Kurzgeschichtensammlung von Geraint Anderson, der selber einmal Analyst auf der Londoner Börse war und nun den Kronzeugen einer verlotterten Welt spielt. Seine knackigen Storys wurden zuerst unter einem Pseudonym in einem Londoner Stadtmagazin herausgebracht. Die Wogen gingen hoch, denn im Grunde beschreibt der Autor die Börsenspekulanten als ziemlich miese Zocker, die aber nicht ihr Geld in die Casinos tragen, sondern mit Geld anderer Menschen auf der Börse herumwerfen. „Cityboy“ ist eine aufbereitete Sozialstudie. Machtmissbrauch, Drogenexzesse, Sexorgien sind die Highlights von so manchen Broker oder Analysten. Die Textsammlung wäre eine geeignete Grundlage für einen Martin Scorsese Film über das Börsen- und Bankenmilieu. Nicht unwitzig: Das Buch hat der Börsenbuch Verlag veröffentlicht.

Ganz anders geht Joseph O’Neill mit seinem Erzähler Hans van den Broek um. Er ist Analyst an einer namhaften amerikanischen Bank. Zur Sicherheit lässt er ihn von Anfang an nicht so viel über das Bankgewerbe schwätzen. Vielleicht hat er ihm den Job auch nur deshalb gegeben, damit sich sein Erzähler über Geld keine Gedanken machen muss.
O’Neill bringt eine kolossale Geschichte über ein New Yorker nach dem 11/09 aufs Papier, der Tag, an dem das Leben für viele New Yorker anders wurde. Hans van den Broek muss mit seiner Familie ins Hotel ziehen, da ihr Loft in Tribeca, einem Stadtteil in Manhattan, in Mitleidenschaft gezogen wurde. Und hier beginnen auch die Probleme. Trägheit und Angstzustände nisten sich ein. Seine Familie verlässt ihn und anstatt dessen findet er Kontakt zu einem Westinder Namens Chuck Ramkissoon – ein zwiespältiger Zeitgenosse, wie sich bald herausstellen wird.
Der Autor beherrscht es perfekt, mit der Vergangenheit seines Erzählers eine Art Zukunft zu beschreiben. Immer wieder schlägt er Brücken zwischen vergangenen Geschehnissen, die den Blick in die Zukunft weisen. Dazu kommt O’Neills Erhabenheit über die bildliche Gestaltung seines Textes. Metaphern, die nicht peinlich sind, Landschaftsbeschreibungen, die nicht kitschig sind und Dialoge, die so natürlich sind, als hätte er seine Nachbarn belauscht.
O’Neill hat eine irische Mutter und einen türkischen Vater. Er wuchs in Holland auf und immigrierte erst vor einigen Jahren in die Vereinigten Staaten. Prinzipiell ist es nicht verwunderlich, dass ausgerechnet ein Immigrant den Ground Zero-Roman schlechthin schreiben hat müssen. Mit dem unbelasteten Blick eines Ankömmlings vermeidet er die Sicht auf die Allgemeinplätze der Katastrophe. Dazu hat er die Alte Welt noch im Blut und betrachtet New York aus einer Außenseiterposition. Joseph O’Neill zählt zu den Autoren, die New York um eine Facette reicher gemacht haben.

wa.