Thursday, October 30, 2008

Literaturnobelpreisträger freut sich, vielleicht.




Ja, so oft hatte bis jetzt noch wirklich kein Literaturnobelpreisträger das Glück in der Buchhandlung neben einen meiner Romane liegen zu dürfen. Bis jetzt hatte nur Elfi Jelinek die Ehre und nun gebührt sie auch dem neuen Literaturnobelpreisträger J. M. G. Le Clézio diese Ehre. Er wird sich sicher freuen und ganz ehrlich, vielleicht wird es auch sein Leben verändern. Also lieber Kollege Le Clézio, du liegst in der Buchhandlung Leykam im Grazer Citypark neben dem neuen Wanko, fühle dich also geschätzt. (Auch schon Umberto Eco lag neben mir, immerhin 33 Ehrendoktortitel, nachdem sich unsere Bücher beschnupperten, war bei ihm irgendwie der Ofen aus. Sorry, Umberto!)
So ganz nebenbei, „Bregenzer Blutspiele“ heißt mein neuerster Hammer, liegt verlässlich in einigen Buchhandlungen in Graz, Wien und Bregenz auf und kann sich nicht einmal wehren, wenn Sie nach ihm greifen, er kann Sie nicht einmal bespucken, wenn Sie ihn zurücklegen, und noch viel schlimmer: Er kann auch keinen Protest einlegen, wenn Sie Ihn tatsächlich erwerben!, und bei Ihnen zu Hause ins falsche Regal stellen. Aber ich mache Ihnen ein Angebot, Sie informieren mich über die Buchnachbarn der „Bregenzer Blutspiele“ und ich stehe beratend zur Seite. Wenn Sie nun meinen ich habe diesen Blog überdimensional für Eigenwerbung missbraucht, dann kann ich Ihnen bloß ehrlich antworten: Ja, das stimmt.

Euer Wa.

Udo Huber, ein Leben lang!



Udo Huber: Von den Großen 10 zum Wiener Sportklub.

Also, es gibt nicht viele Fußballvereinspräsidenten auf dieser Welt die besungen werden, nicht einmal dann, wenn sie den Verein mit Kohle zuschütten. „Die Großen 10“ - Kult-DJ aus den 1980er-Jahren, Udo Huber bringt dieses Kunststück zusammen. Vielleicht weil der dem Wiener Regionalligisten Wiener Sportklub keine Kohle in den Rachen scheffelt, dafür mit Engagement und Herzblut bei der Sache ist. Jedenfalls singt man ihm auf der Friedhofstribüne das Ständchen „Udo Huber, ein Leben lang!“. Und ja, er fühlt sich geehrt. Immerhin ist er seit er denken kann ein Fan der Zebras.
Heuer ist er erstmalig nicht der Vize, sondern tatsächlich der Präse und nach 13 Runden hinter Horn punktegleich an zweiter Stelle. Das könnte sich ja heuer ausgehen, noch dazu mit einer stark verjüngten Mannschaft. Die besten Wünsche von Graz nach Wien sendet der

Wa!

Die alte Garde schlägt zurück: Massimo Carlotto, James Sallis und Richard Stark.





Der Italo-Terror und die Literatur …

Einer der ganz Großen im italienischen Krimi ist Massimo Carlotto, was nicht nur mit seiner schriftstellerischen Qualität zusammenhängt, sondern auch mit seiner Biographie. Der ultralinke Autor wurde in den 1970er Jahren zu Unrecht wegen Mordes verurteilt, war jahrelang auf der Flucht und saß sechs Jahre im Gefängnis. Sein Fall wurde neu aufgerollt und endete mit einem Freispruch. Diese Jahre prägten ihn. Der Willkürakt gegen das Individuum und die daraus resultierende Ohnmacht sind seine zentralen Themen. Dieser existentialistische Gedankenansatz ist auch das Leitmotiv in seinem neuesten Roman „Die dunkle Unermesslichkeit des Todes“.
Also, den Herrn kauft man sich, weil er eine geile Bio hat, auf den Bildern einen ziemlich verwegenen Eindruck macht, vom Tropen Verlag immer mit klasse Cover versorgt wird, und immer absolut geile vierzig Seiten hinlegt. Danach plätschert es existenzialistisch dahin, aber trotzdem: In manchen norditalienischen Städten sollte man mit Carlotto Krimis net wirklich spazieren gehen, weil man dort von den Rechten ziemlich rasch eine auf die Schnauze bekommt.

… Philosophierende Agenten …

James Sallis wurde letztes Jahr für „Driver“ mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet. Kürzlich wurde daher sein etwas älterer Agenten-Thriller „Deine Augen hat der Tod“ nachgereicht. David ein Ex-Agent aus der Zeit des Kalten Krieges muss nach Jahren, in der er sich eine eigene Existenz aufgebaut hat, erneut in die Halbwelt abtauchen, um einen in Misskredit geratenen Kollegen aus seiner damaligen Spezialeinheit aufzustöbern. Ein klassischer Plot also, jedoch weiß James Sallis daraus eine sehr eindringliche Geschichte über alternde Helden, verlorenem Lebenssinn und der neuen Weltordnung zu machen.
Kluger Weise widerspricht der Autor den Prinzipen des Genres Agenten-Thriller, denn seine Protagonisten haben gegen Midlife-Crisis, Depressionen und Selbstekel zu kämpfen, viel mehr als gegen vermeintliche Feinde. Der Lack ist also ab, so stellt er James Bond und Konsorten ein realistisches Bild entgegen. Bei einem Trip ins amerikanische Hinterland wird viel nachgedacht, über das Agentenleben prinzipiell, die banale Existenz des Individuums und über die Widersprüche eine Welt zu schützen, in der man sich im Grunde fremd fühlt. Der Autor lässt also an den richtigen Stellen die Luft raus. Und so sitzen zwei kontrahierende Agenten einander gegenüber und verweigern den traditionellen Showdown. Keine Lust zum Schuss – wenn philosophiert wird, bleiben die Knarren oft im Halfter stecken.

… Parker is back!

Den absoluten Vogel in diesem Krimi-Herbst schießt aber Richard Stark ab. Der hat es auf die Lachmuskeln des Lesers abgesehen hat. Richard Stark, alias Donald E. Westlake gehört zum Fixensemble der US-Krimi-Welt. Sein Ganove Parker, immerhin schon seit 1962 im Geschäft, ist nach wie vor äußerst agil, wie Starks aktueller Roman „Fragen Sie den Papagei“ zeigt. Parker findet nach einem misslungenen Banküberfall in einem kleinen Nest in Massachusetts bei dem Eigenbrötler Lindahl Unterschlupf. Der schrullige Einzelgänger träumt schon lange von einem großen Coup: Er will den Tresorraum der benachbarten Rennbahn auszuräumen, da die Betreiber ihn vor einigen Jahren vor die Türe gesetzt haben. Nun hat er endlich seinen Mann gefunden, mit dem er das Ding durchziehen kann! Straßensperren und Fahndungen nach dem Bankräuber machen Parkers Flucht unmöglich und nolens volens beginnt sich der Profi für die Rennbahn zu interessieren.
Und so prallen zwei Welten aufeinander. Die einen begehen ein Verbrechen, weil sie von Emotionen getrieben werden, die anderen tun es, weil es nun mal ihr Job ist. Bald findet sich Parker in der witzigen Situation wieder, eher Schaden begrenzen zu müssen um seine eigene Haut zu retten, als an den Zaster zu kommen, der auf der Provinzrennbahn zu holen ist. Aber der Autor macht sich jetzt nicht über die Welt des Kleinbürgers lustig, er nimmt sie sogar sehr ernst. Und so entstehen wunderbare Synergien zwischen den verschiedenen Parteien. Der am Titel zitierte Papagei ist ein stummer Beobachter des Geschehens, einmal meldet er sich zu Wort, doch das war einmal zu viel.

Friday, October 17, 2008

Frankfurter Buchmesse in 8 Stunden



Franfurt ist freundlich und schön auch!



Mario Adorf, der vielleicht bestverdienenste Schauspieler Deutschlands(lebt in Rom).


Frankfurter Buchmesse ‘08

... Martin Suter, der bestverdienenste Autor der Eidgenossen.(lebt in Spanien)

Man müsse sich mal vorstellen, die Frankfurter Buchmesse wäre in Wien. Ein Horrorszenario, der angefressene Wiener und dazu tausende Menschen die sich nicht auskennen. Frankfurt ist anders. In Frankfurt ist man freundlich! Und in Frankfurt kennt man sich auch aus.
Besten Dank an LH-Stv. Hermann Schützenhöfer, der den Trip zur FBM finanzierte. Frei nach dem Kaiser, es war sehr schön uns hat es sehr gefallen!

wa.

Tuesday, October 14, 2008

Jörg Haider Witze





Nun, meine Idee war es nicht, die kam von Franz. Dürfte vermutlich damit zu tun haben, dass er gerade meinen Text "Der Tag an dem Niki Lauda starb" gelesen hatte. Also, der haberer gab mir die Einleitung eines Witzes vor, den ich vervollständigen sollte. Seine Vorlage war wie folgt: "Treffen sich Prinzessin D. und Jörg Haider im Himmel ..."

Und der Witz geht nun so: Jörg Haider trifft Lady Diana im Himmel und schaut sie vielsagend an. Aber sie schüttelt nur den Kopf und meint: "Nö, Jörgi, der Chauffeur am Lenkrad ist auch keine Lösung."

Monday, October 13, 2008

Charles E. Ritterband



Die NZZ, Ritterband und Sammy



Sammy, solo.


Ja, letzte Woche war ich in Krems, in der Wein-Rausch-Gegend Österreichs schlechthin, man erinnere sich nur an die trefflichen Weinwerbungen „Es muss mein Weinderl sein, aus Niederösterreich sein …“.
Nun denn, zum Löten könnt ich aber doch glatt in Graz bleiben, zum Studieren war ich dort. Mit meinen 38 Lenzen bin ich dazu ja noch immer jung genug im Kopferl, wenn vielleicht schon etwas lichte auf der Birne. Was ich studiere, wollen Sie wissen? Journalismus. Nicht gerade wahnsinning aufregend, aber die Ausbildung zur diplomierten Hebamme wäre mir dann doch zu realitätsnah vorgekommen.
Zum Vortrag lud unter anderem die Koryphäe unter den Korrespondenten, Charles E. Ritterband von der NZZ, derzeit in Wien stationiert. (Dürfte letzten Samstag mächtig viel zu tun gehabt haben, als der in Oberösterreich geborene Kärntner Landeskaiser die Verkehrsregeln missachtete). Und Herr Ritterband kam mit Hund in den Unterricht, Königspudel Sammy, eine gewisse Ähnlichkeit im Haarstyling der beiden lässt sich nicht bestreiten. Fragt sich nur, wer hier von wem inspiriert worden ist.

Wuff!